13-06-2015, 09:42
(13-06-2015, 00:02)indymaya schrieb: Monotheismus des Judentums aber, gibt es seit Abraham.
Eine Figur der jüdischen Mythologie in diese (historische) Diskussion einzubringen, ist nicht hilfreich. Die Geschichten um Abraham haben für die jüdische Historie ungefähr denselben Quellenwert wie jene um Herakles für die griechische.
Dass es schon zur Zeit Davids Jahwe-Heiligtümer gegeben hat, wird nicht bestritten. David selbst soll ein solches eingerichtet haben. Wie solche Heiligtümer entstanden sind, wird in Gen 28, 10-19, geschildert. Allerdings gab es zur Zeit Davids auch noch reichlich Heiligtümer anderer Götter. Selbst Salomo hat ein solches heidnisches Heiligtum aufgesucht und dort geopfert. In 1Kön 3-4 wird das geschildert. Die im Vers 2 eingeschobene Entschuldigung, es habe noch keinen festen Tempel gegeben, ist der exilisch-nachexilische Versuch, den König vom Götzendienst freizumachen.
Die Idee, dass Gnade nur diejenigen (des auserwählten Volks) erlangen, die lückenlos das Gesetz Jahwes befolgen, wurde erst während des Exils geboren.
Dazu ein weiterer Beleg:
H Küng, Das Judentum, 1991 München, Verl. Piper, S. 141:
Insbesondere Esra, …, gilt als Begründer des … kultisch und gesetzlich bestimmten Frühjudentums.
Der "Rechenschaftsbericht" Esras (verfasst nach 400 vC) und die "Memoiren" Nehemias (verfasst ca. 300 vC) geben zum Werden des Frühjudentums anschaulich Auskunft.
MfG B.