21-06-2015, 00:27
indimaya schrieb:Erich schrieb:Die Bibel widerspricht sich in der Tat und der wesentliche Widerspruch ist der Wandel des Gottesbildes vom eifersüchtigen, rachsüchtigen Gott des AT in den Gott des NT, der alle Menschen liebt, Mensch wird und am Kreuz stirbt, um die Menschheit zu erlösen,Auch im AT ist zu finden wie Gott zu seinen Menschen steht.
Was Strafe betrifft, müsste es die Erkenntnis eines kleinen Volkes sein, dass es ohne Gott machtlos ist.
Abgesehen davon, dass das „auserwählte Volk“ kein Verhalten an den Tag legte, was nur irgendwie mit den später Jesus nachgesagten Kerngeboten harmonisierte, sondern sich geradezu bemühte, zu erobern und damit exakt das tat, was auch ihre polytheistischen Nachbarn taten, wird der Gott des AT als Rächer dargestellt, der u.v.a. wegen angeblich sündhaftem (=Verstoß gegen seine Gebote) Verhalten die Menschheit bis auf eine Familie durch die Sintflut ausrottete, einschließlich Babys, obwohl die Menschheit noch nie von Jahwe gehört hatte. Zudem ordnete Jahwe Genozid an und zeigte sich sehr, sehr eifersüchtig auf die, die andere Götter verehrten. Die Kalbsanbeter mussten dafür mit ihrem Leben bezahlen.
Und dann wird dieser Gott in seinem Sohn Mensch, der Pazifismus lehrt und teils exakt das Gegenteil dessen fordert, was er selbst in der Person des Gottvaters forderte – sogar Feindesliebe.
Also makellosere Widersprüche fand ich noch selten.

Ein kurzer Ausflug in die Geschichte des Christentums: Dieser extreme Widerspruch wäre heute nicht aktuell, wären die sog. Kirchenväter dem damals im Christentum einflussreichen Marcion (2. Jh nuZ) gefolgt. Marcion wollte nur Teile des Lukas Evangeliums als heilige Schrift anerkennen. Wäre die Kanonisierung der Bibel nach seinem Sinne erfolgt, hätte vielleicht auch die Geschichte des Christentums anders ausgesehen, denn die Texte des Lukas Evangeliums hätten Gewalt im Namen eines gedachten Gottes nicht gerechtfertigt – im Gegensatz zu dem geradezu von Gewalt strotzenden AT.
indimaya schrieb:Glaubst du Gott wäre auf die Welt gekommen um sich töten zu lassen und um sich dann selbst wieder lebendig zu machen?
Nimmt man aber das Wort Gottes, dass Jesus verkündet hat gibt es nur zwei Gebote, Gottesehre und Nächstenliebe und das Zweite erfüllt das Erste, ohne zu beten.
Also ich kenne keine aktuelle christliche Konfession, deren Lehre der Behauptung widersprechen würde, dass Jesus als Sohn identisch mit seinem Vater „Gott“ und dessen „heiligem Geist“ ist, was nicht heißt, dass solche Vorstellungen nicht gehegt wurden. Die einst mächtigen Arianer erkannten in Jesus zwar eine Gott-Ähnlichkeit aber keine Gott-Gleichheit. Sie waren halt verdammte Häretiker
