09-07-2015, 17:07
(09-07-2015, 11:35)abirami schrieb: Ekkard schrieb:Der jüdisch-christliche Gott (Gottes Name: JHWH) ist ein "persönlicher" Gott. Nur wird durch die biblische Gotteslehre ein orientalischer Despot beschrieben, den die Tradition in so weite Ferne gerückt hat und durch den Heiligen Geist als alles durchdringende göttliche Kraft beschreibt, dass ich ganz persönlich damit nichts mehr anfangen kann. Ein hinduistisches Pantheon, aus dem ich einen 'persönlich Gott' wähle, halte ich ebenfalls im Grunde für nicht-persönlich. Für mich steht der Mitmensch im Vordergrund (mehr dazu weiter unten).
Ich kann eine diffuse, allgegenwärtige Person nicht lieben, wie ein menschliches Gegenüber.
Vielleicht kennt gerade deshalb der Hinduismus den ‚persönlichen Gott‘, als Möglichkeit, dieses zu erleichtern.
Tulsidas schreibt in einem Gedicht sinngemäß: Wasser kann sich nicht selbst trinken, der Baum seine Früchte nicht schmecken, deshalb muss Gott von seinem Verehrer verschieden sein. Wären Gott und sein Verehrer eins wäre diese Liebe unmöglich.
(09-07-2015, 11:35)abirami schrieb: Bion schrieb über Meister Ekkard und die Liebes Metaphysik …Doch! Die ganze Kultur des Helfens und der sozialen Gleichstellung stammt aus dieser Anschauung.
Ist da gar nichts übrig geblieben? Gibt es tatsächlich keine Christliche Gruppierung, die sich das auf die Fahnen schreibt?
(09-07-2015, 11:35)abirami schrieb: Ulan schrieb:Daran ist etwas Wahres. Denn ich bin kein Einzelfall: Ich sehe die Aufgabe der Religion allein in der Bewältigung sozialer Probleme. Mir persönlich ist Gott abhanden gekommen.
Die Naechstenliebe ist also praktische Anwendung der Gottesliebe.
Ja, genau so habe ich das in der Gruppe verstanden. Es muss sich beides ja nicht ausschließen, nur scheint sich mir das Christentum ganz im Sozialen auszuleben.
(09-07-2015, 11:35)abirami schrieb: Harpya schriebOhne viel zu überlegen würde ich Harpy Recht geben. Und nein, der Christ will - im allgemeinen - mit der Nächstenliebe kein näher bestimmbares, persönliches Ziel erreichen. Sondern im Grunde wollen wir (Christen nach eigenem Verständnis) in angenehmer Gesellschaft leben. Also müssen wir so handeln, dass dies für möglichst alle Individuen auch möglich ist.
Das ist bei Gottesliebe doch anders ausgeprägt, da will man ein "höchstes"Ziel erreichen.
Will der Christ mit Nächstenliebe ein Ziel, oder gar dieses ‚höchste‘ Ziel erreichen?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard