30-10-2015, 20:13
(30-10-2015, 12:12)FaithHealer schrieb: Religion basiert auf Glaube an unbewiesenen Quatsch, den man zu Dogmen vergossen hat, welche immer wieder Schaden anrichten. Das ist keine Meinung, sondern eine durch die Geschichte und die Wissenschaft belegte Tatsache. Sonst hätten ja alle Religionen Recht. Und das ist allein bei Anwendung einfacher Logik unmöglich.Zunächst muss man Religion (Lehre, Gemeinde) und Glaube auseinander halten. Bei näherer Betrachtung religiöser Mythen ist nicht deren Inhalt ihr Wesen, sondern die Grundsatzurteile über gesellschaftliches Zustände oder allgemeiner: des Zusammenlebens. Ferner ist nicht die Lehre, sondern die von den handelnden Personen entwickelten Ideologien im Sinne der "besseren Menschen" Schuld an den von dir beschriebenen Desastern.
Die "einfache Logik" kann man nicht auf Lehren anwenden, die setzen, was als "richtig" gelten soll, weil es keine natürliche Beurteilung gesellschaftlicher Verhältnisse (vulgo: "Wahrheiten") gibt. Erst die Weltanschauung schafft Menschen- und Gesellschaftsvorstellungen, die uns "wissen" (i. S. von Maximen) machen, was als das Bessere zu gelten hat. Das unterscheidet Atheisten nicht von religiösen Menschen.
Insofern treten auch Religion und Wissenschaft nicht gegeneinander an. Das Eine ist eine Weltanschauung das Andere eine Methodenlehre, die sich konsequent vor einem Urteil hütet, und weiter nichts. Beide gehören nicht zur gleichen Kategorie von Begriffen und Vorstellungen.
(30-10-2015, 12:12)FaithHealer schrieb: Glaube jedoch hat keinen Nutzen. Einzig für die angepassten Gläubigen, die Andere auf Basis der Glaubenslehre diskriminieren können. Und natürlich für die Priesterkaste, die sich von einer Glaubensgemeinschaft aushalten lässt.Die Fähigkeit, gesellschaftliche Beziehungen beurteilen zu können, hat sogar sehr großen "Nutzen", obwohl es darum gar nicht geht. Religion tradiert tatsächlich Haltepunkte und Vorbilder, um in Gesellschaft zu überleben. Bei ideologischem Missbrauch kann das (falsche) Menschenbild natürlich auch zu Fehlentwicklungen Anlass geben. Aber diese Vermeidung gilt auch für alle anderen Weltanschauungen insbesondere auch bei Atheisten.
(30-10-2015, 12:12)FaithHealer schrieb: Atheismus ist der Teil der Aufklärung, der sich mit den Irrlehren der Kirchen/Sekten befasst. Aber er steht in der Tradition der Aufklärung und Befreiung des Individuums von starren Glaubens- Denk- und Handlungsmodellen. Er vermittelt Alternativen. Er bildet das Wissen, Urteilsvermögen und das konsequente Denken und Handeln.Atheismus ist keinesweg "Teil der Aufklärung" und steht auch nicht "in der Tradition der Aufklärung". Atheismus kann bestenfalls eine Sonder-Weltanschauung sein, die einfach die Vorstellung von Gott und Göttern verwirft. Im übrigen muss der Atheist erst einmal erklären, welches Menschen- und Gesellschaftsbild er pflegt. Die bloße Hetze gegen Religionen ist bei weitem zu wenig.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard