01-11-2015, 18:06
(01-11-2015, 16:40)indymaya schrieb: Wo ist Deutschland bei Religion nicht tolerant? Und in jedem Fall ist Deutschland sozial toleranter.Richtige Verfolgung, die sich meist im Umgang mit sogenannten Sekten auesserte, hat nachgelassen, seitdem das Bundesverfassungsgericht sich in einem elfjaehrigen Verfahren entsprechend geaeussert hat. Was bleibt, ist groesstenteils Ungleichbehandlung, was sich aus der Verquickung von Staat und Kirchen ergibt, da tatsaechliche Gleichbehandlung die Anerkennung als Koerperschaft des oeffentllichen Rechts beinhaltet, die viele Religionen schlicht aus verschiedenen Gruenden nicht schaffen. In den USA beinhaltet die Anerkennung einer Religion, dass Du erklaerst, Du haengst ihr an. Der Staat akzeptiert das so, ohne Ueberpruefung, da Ueberpruefung Deines Glaubens nicht seine Sache ist.
Was Du zu sozialer Toleranz sagst, hat nichts mit Toleranz zu tun. Das ist das falsche Wort in diesem Zusammenhang. Soziale Anstrengungen aeussern sich dort halt anders. Normale staatliche Sozialleistungen gibt's in den USA auch. Allerdings spielen auch Dinge eine Rolle, wie, dass man die Kraftfahrzeugsteuer nicht erhoehen kann, weil das unsozial ist, und aehnliches. Die Stadt wo ich wohnte hatte keinerlei Mehrwertsteuer auf Lebensmittel, aus demselben Grund.
(01-11-2015, 16:40)indymaya schrieb: Weihnachten und Erntedankfest gibt es aber noch, nur, dass bei Weihnachten in diesem vom Kapital beherrschten Staatsgebilde ein Disneyfilm herhalten muss, um mit einem "Scrooge", Arbeitgeber ins Gewissen zu reden, ihren Arbeitern, an diesen Tagen frei zu geben.Das amerikanische "Thanksgiving" ist deshalb Feiertag, weil es eine historische Begebenheit zur Zeit der Besiedlung Amerikas von Europa aus feiert; es faellt also in dieselbe Kateogorie wie Columbus Day. Bleibt also Weihnachten, weil das einfach jeder feiern will.
(01-11-2015, 16:40)indymaya schrieb: Bei Staatsdienern ist es "beschlossene Sache" an allen staatlichen Feiertagen frei zu haben. Solche Art Feiertage kann man, auf 365 Tage im Jahr verteilen.Nicht unbedingt. Mein staatlicher Arbeitgeber gab weder Columbus Day noch President's Day frei. Allerdings bekamen wir dafuer einen zweiten Weihnachtsfeiertag und Silvester frei, also zu einer Zeit, wo wir nicht gebraucht wurden und die Leute eh nichts auf der Arbeit tun. Es ist auch schoen, dass, wenn der Feiertag auf ein Wochenende faellt, man den folgenden Montag frei bekommt (wie auch in Grossbritannien oder Kanada ueblich). Das sind aber alles arbeitsrechtliche Fragen, keine religioesen.
(01-11-2015, 16:40)indymaya schrieb: Die Feiertage, die bei uns als Feiertag gelten sind gesetzlich als bezahlte arbeitsfreie Tage, arbeitsrechtlich geregelt.Dass Arbeitnehmer in Deutschland an Feiertagen generell (mit Ausnahmen) freibekommen, ist keine kirchliche Errungenschaft (den Kirchen war das egal), sondern eine der Gewerkschaften. Andere Baustelle also, als das, worueber wir hier reden.
(01-11-2015, 16:40)indymaya schrieb: Wer das ändern will kann es demokratisch versuchen. Wird aber, weil er Christen und Arbeitnehmern gleichzeitig schaden will, keinen Erfolg haben.Das ist eine Verknuepfung, die an der Sache vorbeigeht und die hier auch niemand fordert.

