(20-12-2015, 01:52)Ekkard schrieb:(18-12-2015, 19:06)Edwin schrieb: Ich kann darin keinen Unsinn erkennen grad. Bitte kläre mich dahingehend nochmal auf, ich möchte natürlich keinen Unsinn verbreiten und lasse mich gerne belehren.Der „Unsinn“ bezog sich auf das „geistiges Konstrukt für die geistige Begrenztheit oder … ein Begriff für die geistige Kapitulation". Das Gemeinschaftswesen Mensch folgt in seiner Gesellschaft deren Normen, die er (sie) als Gewissen verinnerlicht. Da gibt es keine „Kapitulation“ vor „gewissen Fragestellungen“. Das Einzige, was unter moderner Sicht unverständlich wirkt, sind die alten (z. B. christlichen) Mythen.
Ich denke auch, dass der Glaube (buchstäblich) keine Fragen beantwortet, sondern Wertvorstellungen setzt. Transportmittel sind Mythen (also Gottesgeschichten, Gleichnisse, biblische Literatur). Der häufigste Fehler ist die Wörtlichnahme solcher alten Texte. Eigentlich sind sie die Aufforderung, über das eigene Tun Rechenschaft abzulegen.
Soweit die Mythen angeblich Fragen beantworten (sollen), werden sie unsinnig interpretiert.
Ok, das mit Kapitulation war ja extra provokativ gemeint. Und ja der Geist kapituliert ja auch gar nicht, da er sich ja Abhilfe schafft durch das Konstrukt, ok.
Der Mensch hat ja Fragen an sich und seine Umwelt. Mit andern Worten er hat Bedarf nach Antworten.
Das Wort Neugier finde ich hier sehr schön. Der Mensch ist gierig nach Neuem, auch nach Antworten.
Wenn ein Mensch also eine Frage erstellt, dann mit dem Anspruch die "wahre" Antwort zu finden. (ich geb zu, dass dieser Anspruch teils schnell beiseite gelegt wid und es nur noch um "gute" Antworten geht und nicht mehr um wahre, aber das ist eine anderes Thema) Wie diese Antwort gefunden werden kann bleibt jetzt mal dahingestellt.
Letzlich ist der Mensch mit Antworten konfrontiert, welche er aus bestimmten Fragestellungen heraus ableitet. Eine dieser Antworten war nun einmal irgendwann Gott. Mit Gott war man in der Lage eine Antwort auf (nicht nur) eine Frage zu geben, welche es schafft, und dass ist doch das Phänomen, Menschen zu beglücken (bzw. befriedigen in ihrem Antwortbedarf). Hierin liegt das große Kunststück, dieses Konstruktes.
Nun zu meinem Konstrukt. Warum glaub ich es sei ein Konstrukt.
Schaut man sich die moderne Gottesvorstellung an so lässt das keinen Zweifel an einem geistigen Konstrukt.
Haben die Religionen anfangs noch die Götter in der unbelebten und belebten Natur gesehen, so hat doch die Erkenntnis über diese Objekte und Geschöpfe sehr rasch dazu geführt sie nichtmehr als göttlich anzusehn. Nach dem Motto was ich zähmen kann kann wohl kaum Ursache und Träger von allem sein. Folglich musste es etwas sein, was nicht konkret lebt aber eben auch nicht konkret unbelebt ist, es musste mindestens menschliche Eigenschaften haben, aber da der Mensch es nun auch nicht ist (das wusste der Mensch ganz genau) musste es also noch größere Fähigkeiten haben. Hier sind wir dann irgendwann bei der Allmacht. So, nun hat man so ein (menschliches) Konstrukt, wendet es an und schaut wie es wirkt. Und siehe da die Wirkung auf die Antwortsuchenden ist mitunter beeindruckend. Nun kann man damit auch moralischen Fragestellungen abarbeiten.
Nun ergibt sich aber nicht selten das Problem, dass es entweder mehrere Antworten zu geben scheint oder so gut wie keine. (nur im Idealfall erzeugt eine Frage auch nur eine Antwort) Bei mehreren Antworten muss man nun weiterforschen um die "richtige" herauszufiltern. Wenn nun aber (noch) keine Antwort zu finden ist wird eben spekuliert. Hier konstruiert dann der Geist eine mögliche Antwort. Warum aber macht man das? Scheinbar ist der Geist nicht willig diese Lücke als Lücke zu belassen. Das meint ich mit Konstrukt für die geistige Begrenztheit. Ich weiß es klingt so negativ, aber das ist es nicht. Es gibt nunmal Fragen, auf die man womöglich nie eine wahre Antwort erhalten kann, dennoch hält uns das nicht davon ab Antworten zu kreieren die uns helfen den Fragetrieb zu besänftigen. Ich glaube schon das sie das ernst nahmen und nicht als Konstrukt aufgefasst haben.
Ich muss jetzt mal die Frage an dich stellen, was du glaubt wie es zur Antwort Gott kam? So recht komm ich da nicht ganz hinter. Wie kam es deiner Meinung nach zu dieser Antwort?