30-01-2016, 18:42
(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: Wodurch ließe sich Habgier denn eingrenzen?Es gibt eine Reihe von Verhaltensweisen, welche gesellschaftlich toleriert werden z. B. Gewinne machen, Arbeit gegen Geld anzubieten, Selbstausbeutung, sich Luxus leisten. Nur, wenn's übertrieben wird, sprechen wir von Habgier. Doch die Grenzen sind fließend. Der ursprüngliche Ansatz lautete ja: Hören wir damit auf! Aber das können wir gar nicht, ohne ärmer zu werden und im Extemfall zu verhungern. Wo genau endet das notwendige Trachten nach Beschaffung und beginnt die Habgier? M. E. ist da gar nichts klar außer in den Extremfällen.
(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: Die Definition und auch das Verständniss des Begriffes innerhalb der Gesellschaft ist doch einigermaßen klar bestimmt. Ist diese Eingrenzung deiner Meinung nach möglich und würde es Sinn machen, so vorzugehen?
Die Behauptung war ja: Habgier stört das Zusammenleben (so, wie die extreme Religionsausübung). Oder anders: Hinter religiöser Organisation kann sich Habgier verbergen.
Obwohl gerade die christliche Lehre Habgier verbietet, kommt sie allenthalben vor. Deswegen war meine These: Man kann solche Verhaltensweisen nicht einfach beenden.
(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: Was der Mensch als "Gängelung" auffasst, dürfte mit seiner Reflektion auf seine Persönlichkeitsrechte zu tun haben.Natürlich. Glieder der Kirchengemeinden sehen ihre Kirche nicht als Bedrohung, sondern als Ort der Zusammenarbeit (auch zusammen feiern!) mit anderen Gemeindegliedern.
(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: So könnten auch die gesellschaftlichen Einflüsterungen negativ empfunden werden, oder das, was einem die Regierung an "Pflichten" auferlegen mag. Trotzdem brauchen wir natürlich ein gewisses Maß an Ordnung, welches durch die Regierungen aufrecht erhalten werden soll. Möglicherweise lässt sich das auf Religionen ebenso anwenden.Einflüsterungen sind aber Einflüsse der unterschwelligen Art, wie: "Können wir uns so viele Flüchtlinge leisten?" Das hat mit unserer Ordnung recht wenig zu tun, sondern mit Ängsten.
(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: Immerhin bleibt ja jedem Menschen, der sich von den Religionen insbesondere gegängelt fühlt, die Entscheidung vorbehalten, sich zum Atheismus zu bekennen. Obwohl man auch dort gewisse Regeln einfach einhalten muss, um authentisch zu bleiben.Nun ja - eine Möglichkeit. Aber man kann auch innerhalb der Gemeinde (heutzutage) religiöse Bevormundung zurück weisen und unterlaufen. Eines ist relativ sicher: In kirchlichen Gremien und Gesprächsrunden werden sehr rasch negative gesellschaftliche Entwicklungen aufgedeckt. Nur sind gesellschaftliche Fehlentwicklungen meistens der bequeme, angenehme Weg.
Und deswegen bin ich der Meinung, Religion ist trotz aller Kritik ein wichtiges Korrektiv der säkularen Gesellschaft heute.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

