Danke fuer das Zitat, Bion.
Sicher. Details sind immer etwas im Fluss, aber das aendert nicht viel an den eingebrachten Argumenten. Alle oben aufgefuehrten Zitate sind aus den letzten Jahren. Abraham kehrt halt in der Tat alleine von der Szene zurueck.
Das Argument mit dem nachfolgenden Kindersegen ist auch ziemlich gut. Dabei geht es um die Namen in Vers 24, die sonst in der Bibel keinerlei Rolle spielen. Die Konkubine heisst in etwa "Schau was!" (also "schau was es bedeutet"), und die Kinder heissen "Geschlachtet", "Brennend", "Haut" (wurde ueber den Tabernakel gedeckt) und "Niedergeschlagen" (im Sinne von "Zerschmettert"). Die Kinder werden also nach dem Ritual benannt, das den Kindersegen gebracht hat: jemand wurde niedergeschlagen, geschlachtet, auf den Tabernakel gelegt und verbrannt.
Sigmund Freund sollte man bei so etwas nicht als Quelle verwenden; den interessierte die Bibel nur psychologisch, und auf historische Stimmigkeit legte er keinen Wert.
Warum sollte der Akt der Kindstoetung eine Strafe nach sich ziehen? Das ist zwar nach heutiger und auch nach spaeterer juedischer Ansicht ein Verbrechen, aber nach kanaanitischer Tradition war die Opferung des Erstgeborenen eine Notwendigkeit, um den Familiensegen zu erhalten. Diese Tradition haben die Roemer auch noch von den Karthagern im Punischen Krieg berichtet.
Sitten aendern sich, und das ist zum Glueck aus der Mode gekommen. Diese Tora-Geschichte wurde wohl den geaenderten Sitten angepasst.
(16-05-2016, 23:32)Sinai schrieb: Aber ist das noch state of the art ?
Sicher. Details sind immer etwas im Fluss, aber das aendert nicht viel an den eingebrachten Argumenten. Alle oben aufgefuehrten Zitate sind aus den letzten Jahren. Abraham kehrt halt in der Tat alleine von der Szene zurueck.
Das Argument mit dem nachfolgenden Kindersegen ist auch ziemlich gut. Dabei geht es um die Namen in Vers 24, die sonst in der Bibel keinerlei Rolle spielen. Die Konkubine heisst in etwa "Schau was!" (also "schau was es bedeutet"), und die Kinder heissen "Geschlachtet", "Brennend", "Haut" (wurde ueber den Tabernakel gedeckt) und "Niedergeschlagen" (im Sinne von "Zerschmettert"). Die Kinder werden also nach dem Ritual benannt, das den Kindersegen gebracht hat: jemand wurde niedergeschlagen, geschlachtet, auf den Tabernakel gelegt und verbrannt.
(16-05-2016, 23:51)Sinai schrieb: Sigmund Freud meinte, daß als Vergeltung daß die Juden den Vater (Moses) umgebracht haben, dann der Sohn (Jesus) umgebracht wurde.
Sigmund Freund sollte man bei so etwas nicht als Quelle verwenden; den interessierte die Bibel nur psychologisch, und auf historische Stimmigkeit legte er keinen Wert.
(16-05-2016, 23:51)Sinai schrieb: Die von Euch vorgestellte These ginge eine Stufe weiter zurück:
Als Vergeltung, daß der Vater den Sohn (Isaak) umgebracht hat, mußte dann der Vater (Moses) dran glauben.
Warum sollte der Akt der Kindstoetung eine Strafe nach sich ziehen? Das ist zwar nach heutiger und auch nach spaeterer juedischer Ansicht ein Verbrechen, aber nach kanaanitischer Tradition war die Opferung des Erstgeborenen eine Notwendigkeit, um den Familiensegen zu erhalten. Diese Tradition haben die Roemer auch noch von den Karthagern im Punischen Krieg berichtet.
Sitten aendern sich, und das ist zum Glueck aus der Mode gekommen. Diese Tora-Geschichte wurde wohl den geaenderten Sitten angepasst.