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Frage an die Wissenschaftler
#6
(01-10-2016, 19:57)Geobacter schrieb:
(29-09-2016, 23:29)Ekkard schrieb: Wenn keine Informationsübertragung gegeben ist, können z. B. Phasengeschwindigkeiten auch größer sein.

Das verstehe ich nicht. Wir schauen in die Vergangenheit, wenn wir ins Universum gucken. Die Licht-Informationen, welche wir von  sehr weit entfernten Galaxien sind immens alt. Sehr wahrscheinlich sind die Ursprünge dieser Lichtinformationen nicht mehr dort wo sie einst diese abgestrahlt haben.
Das ist korrekt. Größere Geschwindigkeiten können immer dann auftreten, wenn Distanz und Ereignis nichts miteinander zu tun haben. In der Quantenphysik kennen wir z. B. die spontane Auflösung der Verschränkung über große Abstände.

(01-10-2016, 19:57)Geobacter schrieb: Was passiert, wenn man Licht auf eine Miliardenjahre lange Strecke schickt und die Quelle in einem Bogen oder auf einer Geraden zur Seite,  von  der Ursprungsposition weg bewegt?

Macht man den Versuch mit einem Wasserstrahl... auf einer wesentlich kürzeren Strecke, dann splittet sich der Strahl in immer mehr Tropfen und Tröpfchen auf. Warum passiert das nicht mir den Milliarden Jahre alten Lichtinformationen der weit entfernten Galaxien
Licht, das sich seitlich weg bewegt, erreicht uns nicht. Seitliche Streuungen auf uns hin sind sehr sehr schwach, weil im intergalaktischen Raum nur wenig Materie vorhanden ist, deren Korngröße zur Streuung führen könnte.

Licht, das sich auf unsere Position hin bewegt, wird im Auge oder in den Messgeräten "integriert", d. h. die unregelmäßig eintreffenden Lichtquanten werden gesammelt. In der Summe interessieren dann nur noch die spektralen (rot verschobenen) Eigenschaften. Du wirst Recht haben, dass der ursprüngliche Quantenstrom "zertröpfelt" wird.

(01-10-2016, 19:57)Geobacter schrieb:
(29-09-2016, 23:29)Ekkard schrieb: Soweit  mir bekannt ist, handelt es sich bei der durch Rotverschiebung nachgewiesenen Galaxienflucht nicht um eine Geschwindigkeit im Sinne eines Impulses (in Bezug auf uns als Beobachter), sondern allein um die Expansion des Raumes selbst.
Genau das verstehe ich nicht. Wie kann dann eine Rotverschiebung festgestellt werden? Außerdem ist nach meinem Verständnis, Vergangenheit Nichts als Information. Oder andersherum, ist nach diesem meinen Verständnis, für jeden Beobachter die Zeit immer Null und also Jetzt.
Wenn also Informationen Milliarden Jahre älter sind als das Jetzt sind sie zwangsläufig ziemlich stark "rot-verschoben", Besonders wenn sie sich zunehmend zertröpfeln.
Die Rotverschiebung ist eine Tatsache. Sie kann festgestellt werden, weil wir die Spektren der Gase kennen. Wenn man also bekannte Spektralverläufe (im Idealfall scharfe Linien) weiter im langwelligen Bereich antrifft, dann muss sich die Quelle im Laufe der Zeit von uns entfernen bzw. entfernt haben.

Die Frage ist nur, auf was diese Rotverschiebung zurück zu führen ist. Dazu gibt es zwei Antworten
a) Die Quelle bewegt sich von uns fort
b) Die Distanz hat zugenommen.
Letzteres ist die heute gängige Theorie von der Expansion des Weltalls.

Die Zeit selbst ist ein schwer fassbarer Spuk. Zeitgleich ist nur das, was nach einer Lorentz-Transformation denselben Zeitpunkt ergibt. Und das ist sehr relativ! (Wird von verschieden bewegten/beschleunigten Beobachtern unterschiedlich beurteilt)

(01-10-2016, 19:57)Geobacter schrieb:
(29-09-2016, 23:29)Ekkard schrieb: In der Tat sehen wir Galaxien nicht mehr, wenn sie den Ereignishorizont überschritten haben. Allerdings ist es so, dass wir sie noch sehen, weil die "Rückmeldung" zu uns halt 10 Milliarden Jahre und mehr gebraucht hat.
Müsste sich dann in dem Falle nicht auch beobachten lassen, dass unser Universum zum Ende hin zusehends kleiner wird? Immerhin dehnt sich der Raum ja mit überlichtgeschwindigkeit aus. Somit müsste auch ein immer schenlleres Verschwinden der Informationen am Rand dieses Ereignishorizontes beobachtbar/messbar sein?
Die Idee ist richtig, aber die Formulierung trifft nicht zu. Unsere Welt wird immer größer. Aber ihr Massenhintergrund (über alles gemittelte Massendichte) nimmt ab. Damit mindert sich dessen Einfluss auf die Raumzeit selbst. Beispielsweise müsste die Gravitationskonstante abnehmen. Aber unsere Welt ist noch relativ jung. Kann also sein, dass man erst in einigen -zig-Milliarden Jahren solche Effekte messen kann.  

(01-10-2016, 19:57)Geobacter schrieb: Also ich kenne mich ziemlich gut (bei) Bildbearbeitungsprogrammen aus. Mit denen kann man unter anderem Informationen von Zeitebenen übereinander stapeln. Fotos sind ja Informationen von Zeitebenen. Und wenn ich jetzt so zu den Sternen am Nachthimmel schaue, hab ich immer das Gefühl ich sehe da eine Montage von endlos vielen Zeitebenen, aber nicht die Realität.
So ist's!

(01-10-2016, 19:57)Geobacter schrieb:
(29-09-2016, 23:29)Ekkard schrieb: Es gibt aber enorm große Rotverschiebungen, die den Schluss nahe legen, dass wir in einigen Fällen (sehr alte) Galaxien am Ereignishorizont beobachtet haben.
Konnte das auch daran liegen, dass unsere "Vergrößerungslupen" einfach nicht mehr hergeben?
Na klar, auch das. Aber wenn eine Galaxie den Ereignishorizont erreicht, dann kann man gar nichts mehr messen, so gut auch die "Lupen" sein mögen. Die Galaxie verlässt unsere Welt - und wir die ihre.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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