12-10-2016, 17:20
(11-10-2016, 19:44)Ulan schrieb: Der Schwenk wird auch verstaendlich, wenn man sich deutlich macht, dass Jerusalem durch die persische Zeit immer noch ein sehr kleiner Ort war, mit irgendetwas zwischen 500 und 1.500 Einwohnern (die ganze Provinz Yehud Medinata hatte vielleicht 30.000 Einwohner).
Laut Finkelstein/Silberman lag die Population von Jerusalem im 8. und 7. Jh. BCE bei ca. 15000, da sich sie seit dem 10. Jh. ver15facht hatte. Während der persischen Phase, just in der Entstehungszeit des per Tora fixierten Judentums, war die Zahl deutlich geringer, ca. 1500 (Oded Lipschits), wie du richtig schreibst. Bis ins 1. Jh. CE stieg sie auf gewaltige 70-80.000 (Wiki: Demographic_history_of_Jerusalem). Damals war Jerusalem meines Wissens die drittgrößte Stadt im römischen Reich mit dem nach Rom umfangreichsten Proletariat, was die Entstehung des Christentums begünstigte (Widerstand gegen aristokratische Sadduzäer und mittelschichtorientierte Pharisäer).
