(22-10-2016, 09:55)Holmes schrieb: Seinen Glauben mit der Wissenschaft, in einen Konsens zu bringen, ist ja nicht möglich.
Es ist sehr einfach möglich, Glauben und Wissenschaft in einen Konsens zu bringen, nämlich indem dem die Themenbereiche trennt.
Da hat Ekkard Recht: 'Glaube und Wissenschaft haben nichts miteinander zu tun. '
Philosophisch gesehen ist das ein alter Hut.
Kant hat es trefflich auf den Punkt gebracht:
"Der Ausdruck des Glaubens ist in solchen Fällen ein Ausdruck der Bescheidenheit in objektiver Absicht, aber doch zugleich der Festigkeit des Zutrauens in subjektiver. Wenn ich das bloß theoretische Fürwahrhalten hier auch nur Hypothese nennen wollte, die ich anzunehmen berechtigt wäre, so würde ich mich dadurch schon anheischig machen, mehr, von der Beschaffenheit einer Weltursache und einer andern Welt, Begriff zu haben, als ich wirklich aufzeigen kann; denn was ich auch nur als Hypothese annehme, davon muß ich wenigstens seinen Eigenschaften nach so viel kennen, daß ich nicht seinen Begriff, sondern nur sein Dasein erdichten darf. Das Wort Glauben aber geht nur auf die Leitung, die mir eine Idee gibt, und den subjektiven Einfluß auf die Beförderung meiner Vernunfthandlungen, die mich an derselben festhält, ob ich gleich von ihr nicht im Stande bin, in spekulativer Absicht Rechenschaft zu geben."
(Kritik der reinen Vernunft)