27-10-2016, 22:22
Ich stimme dem zu, was du meinst bzw. nun nochmal verdeutlicht hast.
Da ich im ersten Anlauf nicht verstanden habe, was du meinst, hier nochmal Begriffsbildungen, wie ich sie aus der Literatur kenne:
Da ich im ersten Anlauf nicht verstanden habe, was du meinst, hier nochmal Begriffsbildungen, wie ich sie aus der Literatur kenne:
(27-10-2016, 14:57)Holmes schrieb: Wenn ich nicht weiß ob etwas in der Zukunft verändert werden kann, also wenn es nicht Absolut ist, dann muss ich daran Glauben. ... Wieso formulierst du das Wort so um, das verstehe ich nicht?Dummerweise ist das Verb "glauben" im Deutschen zweideutig. Hier handelt es sich darum, etwas ohne eigene Nachprüfung für zutreffend zu halten (für-wahr-Halten).
(27-10-2016, 14:57)Holmes schrieb: Im Weltanschaulichen Glauben, gibt es doch auch keine Gewissheiten, sonst würde es ja nicht Glaube heißen. Die Leute sind nur Überzeugt davon, aber eine Gewissheit haben sie nicht.Glaube auf der weltanschaulichen Ebene ist die Haltung, die der Mensch seiner Umwelt und seinen Mitmenschen gegenüber aus innerer Überzeugung einnimmt. Sie wird zwar verinnerlicht, ist aber durch die Gesellschaft erzeugt. Mithin weiß man sehr genau, worin sie besteht, zumindest wenn man danach fragt. Was die Menschheit (oder ihre Teilgesellschaften) als Maxime setzt, ist von vorneherein gewiss. Das hat die Theologie mit den Axiomen der Mathematik gemeinsam: Wie man beispielsweise zählt, wurde vom Menschen (vor langer langer Zeit bereits) festgelegt. Deshalb (und nur deshalb) ist 2 + 2 = 4.
(27-10-2016, 14:57)Holmes schrieb: Wenn es in der Wissenschaft keine Gewissheiten gibt, dann ist das doch auf einer eben ein Glaube, oder habe ich da etwas falsch verstanden?Ja, hast du. Denn im Prinzip könntest du nachprüfen, ob die Beschreibung zutrifft oder nicht (Beweis). Dass du es (als Laie) nicht tust, hat mit dem Aufwand zu tun, den man bei manchen Prüfungen naturwissenschaftlicher Beschreibungen brauchte. Beispielsweise kann ich nicht nachprüfen, ob der Nachweis von Gravitationswellen bei LIGO wirklich geglückt ist oder nicht. Aber ich kann Augen und Ohren offen halten für begründetet Kritik. U n d ich mache daraus keine neue Haltung meinen Mitmenschen gegenüber (Menschen- oder Weltbild).
(27-10-2016, 14:57)Holmes schrieb: Wir könnten eine Unterscheidung zwischen Wissenschaftlichem Glauben machen, der auf Fakten und Beweißen beruht und dem Glauben der Religionen der nicht auf diesen beruht.Lieber nicht! Weil es bereits in diesen Sätzen zum inneren Widerspruch kommt. Eine Beschreibung, die auf beweisbaren (bzw. widerlegbaren) Fakten beruht, nennt man gemeinhin: 'Wissen'.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard