(25-11-2016, 13:46)Adamea schrieb:(25-11-2016, 11:17)Sinai schrieb: In der Sozialwissenschaft beliebt ist bei anspruchsvollen Studien neuerdings eine Mischung aus Median und Mittelwert:
Die obersten 10 % der Einkommen und die untersten 10 % der Einkommen werden rausgenommen.
Und von den verbleibenden 80 Prozent wird dann der Mittelwert errechnet.
Vorteil: die alles verzerrenden Extremwerte sind draußen (Dein Gewichtungsproblem)
Aber dennoch wird dann ein Durchschnitt errechnet
Warum werden die Oberen und die Unteren Einkommen herausgenommen?
Das hört sich für mich total ungerecht an.
Die Extremwerte sind m.E. das Wichtigste.
Welcher Sinn steckt dahinter die Reichsten der Reichen aus dieser Rechnung heraus zu lassen?
Gerade die Reichsten gehören doch zum lenkenden Faktor.
Das hört sich ja so an als ob man denkt die Reichen mit den Ärmsten ausgleichen zu können, indem man beide ignoriert.
Nimm einen britischen Kolonialstaat 1920
Dort vegetiert eine Million Farbige hungernd dahin. Der Tageslohn ist ein halber Kübel Reis
Dies wären nach heutiger Währung 1 Euro am Tag, somit 30 Euro im Monat
Nun leben ein paar tausend reiche britische Kapitalisten im Land, jeder ergaunert 20.000 Euro im Monat
Zweihundert Kapitalisten haben alle je ein Vermögen von 10 Millionen Euro pro Kopf, denen 'gehört' das ganze Land !
Wenn Du nun diese Ultrareichen in den Durchschnitt reinnimmst, dann beschönigst Du in unzulässiger Weise die Situation.
Dann schaut es nämlich so aus, daß alles in Ordnung ist, prima Durchschnittseinkommen, jeder hat fiktive 900 Euro im Monat
Man sagt in den Sozialowissenschaften 'Problem der U-Verteilung' dazu