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Erklärungsbedarf
#4
(17-01-2017, 17:58)Odinsdaughter schrieb: wir schreiben nämlich in 3 tagen eine klassenarbeit in Religion
 unser lehrer hat es nicht hinbekommen uns die themen vernünftig zu erklären
*historisch kritische Auslegung*
*feministische Auslegung*
*die zwei quellen theorie*
Würde mich echt freuen wenn mir das jemand erklären kann, danke schon mal im voraus!


Euer Lehrer dürfte einer sein, der gerne mit Begriffen um sich wirft,  wohl um seinen Schülern die Schneid abzukaufen.

Fragt ihn doch mal, was er selbst darunter versteht Icon_cheesygrin
Den Spieß umdrehen . . .

Schon der Begriff *feministische Auslegung* läßt meine Alarmglocken schrillen, klingt nach verbotener Manipulation.
Weil er das nicht darf, legt er euch auf die Rutsche . . .

Ladet ihn doch höflich ein, zu erklären, was er unter *feministische Auslegung* versteht !
Bin schon gespannt, was da für ein luxemburgistischer Blödsinn (Rosa Luxemburg) rauskommt
(17-01-2017, 18:24)Ulan schrieb: Wie bei Deinem anderen Thema, kannst Du nicht erwarten, dass Dir hier irgendjemand Deine Hausarbeiten schreibt.

So kann man mit jungen Leuten nicht umgehen !

Hier eine kurze und praktische Erklärung der Zweiquellentheorie

Die Zweiquellentheorie ist eine Theorie, die behauptet, daß Matthäus und Lukas beim Schreiben ihrer Evangelien nicht nur ihre Wahrnehmungen über Jesus schrieben, sondern daß man beim genauen lesen der von ihnen geschriebenen Texte  angeblich auch zwei von ihnen nicht genannte Quellen riechen könne. Angeblich!
Und zwar angeblich das unverdächtige Markusevangelium, aber angeblich auch eine zweite, unbekannte Quelle, die den tiefschürfenden Namen Q habe  Icon_cheesygrin
historisch kritische Auslegung
Die sogenannte "historisch kritische Auslegung" arbeitet nach Art von "Aktenzeichen XY ungelöst".  Sie versucht zu rekonstruieren

Es wird versucht, einen biblischen Text in seinem damaligen historischen Kontext oder Umfeld zu verstehen und schließlich auszulegen.
Manchmal funktioniert das recht gut, manchmal gerät das auf Abwege

A)
Paulus verwendet nach der Schilderung in Apostelgeschichte 26:14 eine Formulierung aus Aischylos, Agamemnon
Agamemnon sagte Schwer ist es dir, gegen den Stachel auszuschlagen" (Aischylos)
Saul sagte "Es wird dir schwer fallen, gegen den Stachel auszuschlagen" (Apostelgeschichte 26:14)
Dies ist zutreffend beobachtet. Es zeigt, daß der Christenfeind Saul in hellenistischer Literatur belesen ist
Die Spur geht somit in Richtung Sadduzäer

B)
Die Sintflut-Erzählung (1. Mose 6-8) hat aufschlussreiche Parallelen im sumerischen Gilgamesch-Epos
Hier ist bei genauer Analyse eine Scheinkorrelation zu erkennen !
Denn die Sintflut-Erzählung ist sehr alt, da ist es doch durchaus vorstellbar, daß auch eine solche Erzählung im Gilgamesch-Epos landet. Es ist aber abwegig zu behaupten, daß Moses sich von dieser Sackgasse inspirieren lassen hätte
Abgesehen davon wirkte Moses einige Zeit in Ägypten, zu Kulten im Euphrattal hatte er keinen Konnex
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Erklärungsbedarf - von Odinsdaughter - 17-01-2017, 17:58
RE: Erklärungsbedarf - von Ulan - 17-01-2017, 18:24
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RE: Erklärungsbedarf - von Bion - 23-01-2017, 23:06

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