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Interreligiöse Dialoge Monotheismus/Polytheismus
#17
(02-05-2017, 14:45)Völuspa schrieb: Also mal unter uns Erwachsenen - wieviele offizielle Christen feiern die Wiederauferstehung Jesu?

Ich wuerde sagen, die meisten. Man sollte jetzt nicht die Situation Deutschlands mit seinen vielen Papierchristen in den Grossstaedten und Atheisten/Agnostikern ebendort und im Osten, verallgemeinern. Da muss man nur mal aufs Land fahren.

(02-05-2017, 14:45)Völuspa schrieb: Dass niemand das christliche Fest feiert, behaupte ich ja gar nicht. Aber die Stärke der Symbolik, die sich bis in unsere Zeit gehalten hat und begeistert betrieben wird, während in der Mehrheit der offiziell christlichen Haushalte eben nicht gebetet wird, die Kirche besucht wird zum Ostergottesdienst und Jahweh, Jesus und Kreuze überhaupt nicht auftauchen, wohl aber Eier, Hasen und diverses Mehr an Bezügen zum Jahreskreis und in manchen Ecken noch sehr viel mehr mit Osterfeuern und Co. - daraus zu schlussfolgern, die Bräuche seien eben Teil des christlichen Festes geworden scheint mir da deutlich zu simpel.

Ich denke, trotzdem weiss jeder noch, was an Ostern eigentlich gefeiert wird. Ich selbst komme aus einer Familie, die nicht glaeubig war und bin es auch selbst nicht, und natuerlich hatten wir Schoko-Osterhasen und durften als Kinder im Garten Eier suchen. Wie so viele Dinge im Leben wurden die Hasen und Eier aber lediglich bemueht, weil sie Spass machen. An Fruehling oder irgendwelche heidnischen Feste hat dabei niemand gedacht.

(02-05-2017, 14:45)Völuspa schrieb: Bedenkt man die Geschichte des Christentums und wie der Mamutanteil der Christen zu solchen wurden, liegt es da nicht näher zu hinterfragen, ob hier mit recht großem Erfolg durch DAS größte und wichtigste Fest des Jahres im Christentum ein anderes Fest überdeckt wurde, das im Volk allerdings so tief verankert war, dass bis zum heutigen Tage die wesentliche Mehrheit de facto nicht die Wiederauferstehung feiert sondern ein heidnisches Frühlingsfest, das pro forma mit einem Bezug zum christlichen Glauben legitimiert wird, wenn denn einer fragt?

Welches Fest soll das denn sein? Gibt es fuer dessen Existenz irgendwelche Anhaltspunkte? Schaust Du hier nicht eher auf viele, kleinteilige lokale Braeuche, die wahrscheinlich fuer ganz andere Termine galten? Wir wissen doch so gut wie gar nichts ueber suedgermanische Festivitaeten und religioese Braeuche. Wir sehen lebendige Fruehlingsbraeuche noch im Sueden und Suedwesten Deutschlands, mit Karneval (Winteraustreibung) und Maibaeumen. Aber die Eier und die Hasen? Die haengen im luftleerem Raum. Darueber kann man sich zwar Gedanken machen, aber dass Ostern irgendein heidnisches Fest ersetzt hat, ist von der Entstehung des Fests her, die eng mit dem juedischen Festkalender verknuepft ist, auszuschliessen.


Edit: Uebrigens wuerde ich Dir weit weniger widersprechen, wenn es in dieser Diskussion um das Weihnachtsfest ginge, das tatsaechlich reichlich willkuerlich auf den offiziellen roemischen Tag der Wintersonnenwende gelegt wurde. Es ist nicht vollkommen willkuerlich, weil man auch dieses Datum vom 15. Nisan aus berechnen kann, aber das ist wenigstens schon mal etwas. Das ist wohl fuer diese Diskussion nur deshalb nicht so attraktiv, weil dort eindeutig die christliche Symbolik gesiegt hat.
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RE: Interreligiöse Dialoge Monotheismus/Polytheismus - von Ulan - 02-05-2017, 15:00

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