12-07-2017, 15:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-07-2017, 15:15 von Ekkard.
Bearbeitungsgrund: Titel angepasst
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(12-07-2017, 14:19)Ulan schrieb: Die Erklaerung eines Phaenomens wird nicht dadurch falsch, dass sie keine Handlungsanweisungen beinhaltet. Im Gegenteil, letztere sind fuer Erklaerungen ueberfluessig; sie haben keinen Einfluss auf die Beurteilung der Richtigkeit.Ich möchte mich hinsichtlich der Bewertungen meinen beiden Vorrednern ausdrücklich anschließen. Insbesondere ist es Sinn der "wissenschaftlichen Methodenlehre" wertneutral zu berichten und zu beschreiben. Wertungen sind Sache der menschlichen Umgebung.
Scilla bietet hier drei Möglichkeiten der Bewertung einer Umweltsituation an, wobei ich meine liebe Not mit den gewählten Begriffsbildungen habe.
Die Möglichkeiten der Bewertung einer Umweltsituation sind mit meinen eigenen Worten:
1. Seltenheit bedrohter Arten
2. Standortindikatoren (Vorkommen bestimmter, typischer Arten)
3. Nutzung und Nutzungsmöglichkeit insbesondere durch den Menschen
Dass bei der 3. Möglichkeit die Nutzung eine heile Welt (Wertung!) hinterlassen habe, ist eine vage und zwiespältige Bewertung, der man generell widersprechen müsste. In bestimmten, ökologisch denkenden Kreisen ist hier eine Idealisierung festzustellen, die zweierlei unberücksichtigt lässt:
- die begrenzte Energie-Erzeugung
- die bisweilen prekäre Situation der handelnden Personen.
Ich persönlich würde den Umweltschutz ebenfalls als Zielvorstellung in die Wertung aller Projekte der Gegenwart einbeziehen. Dass damit die dritte Möglichkeit verwirklicht wird (Scilla), halte ich für zu einseitig gedacht. Offensichtlich werden auch andere Möglichkeiten der Bewertung berücksichtigt. Und das halte ich nicht für falsch.
(12-07-2017, 09:11)scilla schrieb: jemand darf meiner Ansicht nach die ET leugnen, solange nicht Möglichkeit 3 (= die Schöpfung einer Kulturlandschaft im christlichen Sinne) zur ET gehörtDiesen Schwenk halte ich für sachlich nicht gerechtfertigt. Denn die ET = Beschreibung der Entwicklung der Arten hat nichts mit dem Bewerten einer (Umwelt-) Situation zu tun - schon gar nichts mit den christlich-jüdischen Schöpfungsmythen. Auch nicht im ursprünglichen Thema, in dem es darum ging (geht) warum Studenten die ET leugnen. Die ET kann man schlechterdings nur bei kurzer Sicht auf die gegenwärtig bestehenden Arten leugnen. Die in den Bodenschichten vorzufindenden Fossilien erzwingen die Akzeptanz einer sehr langfristigen Entwicklung. Den biologischen Mechanismus dazu muss man nicht kennen.
(12-07-2017, 09:11)scilla schrieb: der Begriff 'Kapital' wird von den Ökonomen vergewaltigtKeine Ahnung! Aber bitte keine Schlagworte ohne Erläuterung oder Begründung!
der Begriff 'Demokratie' wird von den Machthabern vergewaltigt
(12-07-2017, 09:11)scilla schrieb: der Begriff 'wissenschaftliche Methode' wird von den Physikern vergewaltigtDas kann ich für mich ausschließen. Wissenschaft ist an eine Methodenlehre gebunden, die sich sehr wesentlich der Wertung enthält. Das gilt natürlich i. a. nicht für die Person des Physikers oder die Wissenschaftler-Community. Aber die Beschreibung der Messmethode und ihre Ergebnisse müssen wertneutral abgeliefert werden, wenn es sich um 'Wissen Schaffen' handeln soll.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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