@ Mustafa,
Für diejenigen Muslime, die im Koran ein von Allah persönlich verfasstes, für alle Zeiten gültiges Werk verstehen, gelten die darin enthaltenen Handlungsanweisungen heute und morgen ebenso wie gestern – und zwar wörtlich. Sie bilden zusammen mit in der Sunna überlieferten Aussagen auch die Basis für das islamische Recht, welches im Wesentlichen in allen 4 sunnitischen und in der schiitischen Rechtsschule identisch ist. Und dieses Recht benachteiligt die Frau gegenüber dem Mann keineswegs nur im Sinn der von mir oben zitierten Sure 4,34, sondern auch im Erbrecht, im Scheidungsrecht und im Zeugenrecht. Es ähnelt darin in Manchem auch den Vorgaben, die aus den heiligen Schriften der anderen abrahamitischen Religionen gefolgert werden können. Das Christentum musste sich jedoch nolens volens der Aufklärung unterziehen, wohingegen der Islam vorhandene Ansätze einer Art Aufklärung bereits im Hochmittelalter abwürgte.
Islamisches Recht (Scharia) gilt in weiten Teilen der islamisch dominierten Staaten in Gänze oder in Teilen (da hauptsächlich im Bereich des Familienrechts, was der Gleichberechtigung der Geschlechter extrem widerspricht - s.o.). Nur in wenigen islamisch dominierten Staaten hat die Scharia in Gänze oder in Teilen keinerlei Gesetzeskraft. Doch das Bestreben, die Scharia als Gesetz wieder einzuführen ist in vielen dieser Staaten zu beobachten. Freie Wahlen in Ägypten z.B. brachten im sog. Arabischen Frühling islamistische Parteien an die Macht, die allerdings bald durch einen Militärputsch wieder entmachtet wurden. Der politische Islam feiert gegenwärtig fröhlich Urständ und bewirkt den Rückfall ins geistige Mittelalter.
Zu Tunesien, welches Du in Nr. 16 ansprachst, zitiere ich aus Wikipedia „Geschichte Tunesiens“:
„Frankreichs Kolonialherrschaft endete 1956, die der Beys 1957, doch übernahm bald der autoritär regierende Bourguiba, dem 1987 Ben Ali folgte, die Macht in Tunesien. Als Letzterer 2011 gestürzt worden war, fanden in Tunesien erstmals freie, demokratische Wahlen statt, um eine verfassunggebende Versammlung zu bilden. Eine gemäßigt islamistische Partei erhielt dabei die meisten Stimmen.“
Im Übrigen kann ich dem Text der Sure 4, 34 auch keinen als den offensichtlichen Sinn entnehmen, wenn ich die Sure 4 in Gänze lese. Etwas den Inhalt der Sure 4, 34 Entkräftigendes habe ich nicht gefunden.
Für diejenigen Muslime, die im Koran ein von Allah persönlich verfasstes, für alle Zeiten gültiges Werk verstehen, gelten die darin enthaltenen Handlungsanweisungen heute und morgen ebenso wie gestern – und zwar wörtlich. Sie bilden zusammen mit in der Sunna überlieferten Aussagen auch die Basis für das islamische Recht, welches im Wesentlichen in allen 4 sunnitischen und in der schiitischen Rechtsschule identisch ist. Und dieses Recht benachteiligt die Frau gegenüber dem Mann keineswegs nur im Sinn der von mir oben zitierten Sure 4,34, sondern auch im Erbrecht, im Scheidungsrecht und im Zeugenrecht. Es ähnelt darin in Manchem auch den Vorgaben, die aus den heiligen Schriften der anderen abrahamitischen Religionen gefolgert werden können. Das Christentum musste sich jedoch nolens volens der Aufklärung unterziehen, wohingegen der Islam vorhandene Ansätze einer Art Aufklärung bereits im Hochmittelalter abwürgte.
Islamisches Recht (Scharia) gilt in weiten Teilen der islamisch dominierten Staaten in Gänze oder in Teilen (da hauptsächlich im Bereich des Familienrechts, was der Gleichberechtigung der Geschlechter extrem widerspricht - s.o.). Nur in wenigen islamisch dominierten Staaten hat die Scharia in Gänze oder in Teilen keinerlei Gesetzeskraft. Doch das Bestreben, die Scharia als Gesetz wieder einzuführen ist in vielen dieser Staaten zu beobachten. Freie Wahlen in Ägypten z.B. brachten im sog. Arabischen Frühling islamistische Parteien an die Macht, die allerdings bald durch einen Militärputsch wieder entmachtet wurden. Der politische Islam feiert gegenwärtig fröhlich Urständ und bewirkt den Rückfall ins geistige Mittelalter.
Zu Tunesien, welches Du in Nr. 16 ansprachst, zitiere ich aus Wikipedia „Geschichte Tunesiens“:
„Frankreichs Kolonialherrschaft endete 1956, die der Beys 1957, doch übernahm bald der autoritär regierende Bourguiba, dem 1987 Ben Ali folgte, die Macht in Tunesien. Als Letzterer 2011 gestürzt worden war, fanden in Tunesien erstmals freie, demokratische Wahlen statt, um eine verfassunggebende Versammlung zu bilden. Eine gemäßigt islamistische Partei erhielt dabei die meisten Stimmen.“
Im Übrigen kann ich dem Text der Sure 4, 34 auch keinen als den offensichtlichen Sinn entnehmen, wenn ich die Sure 4 in Gänze lese. Etwas den Inhalt der Sure 4, 34 Entkräftigendes habe ich nicht gefunden.

