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Eure Fragen zu den Bahá'í
#13
(08-09-2017, 11:12)Sören schrieb: ...dass die Bahá'í das Alte und Neue Testament noch einmal anders lesen als...
...ein neuer Interpretationsschlüssel hinzu, der zum Verständnis der Bibel herangezogen wird. Dazu gehört z.B., dass die in der Bibel geschilderten Vorgänge keine Tatsachenbeschreibungen darstellen, sondern Glaubenswahrheiten ausdrücken sollen. ...

Tatsachenbeschreibungen
sind die Geschichten die sich ereignet haben sollen, aber ob diese ein Gleichnis oder eine echte Begebenheit darstellen ist nicht gesichert zu erkennen, oder?
Zudem werden wahre Ereignisse von den Schreiben mit Geschichten aufgemotzt. Hinter jeder derartigen Schrift steht ein größerer Beweggrund.

Glaubenswahrheiten
sind pure Aussagen darüber wie man Glauben soll, oder? Also eher eine Vermittlung von Gesetz, eine "du sollst nicht, du darfst nicht - Informationsmitteilung" oder?
Also Glaubenswahrheiten ohne Erklärung, weil man sie auch befolgen muß, wenn man diese Wahrheit nicht verstanden hat, darum ist es auch egal ist ob man sie verstanden hat.
Alles was man sowieso tun muß, braucht man ja nicht unbedingt zu verstehen um es zu tun. (Was aber nicht heißt dass es nicht besser wäre.)
Das ist eine verherende Denkweise, denn sowie das Bewusstsein gewachsen ist, ist auch das Bedürfnis im Menschen da die Dinge verstehen zu wollen. Und wenn dann eine Religion keine gescheiten Erklärungen hat, weil ihnen die ganzen Jahre ja blind geglaubt wurde und die Menschen alles befolgt haben, dann ist das "Kraut fett".

Deutungsmöglichkeiten
gibt es ja auch zu genüge, da die Sprache ihre "Verstecke" hat. Die Interpretation und die Denkweise sind fast sowas wie eine Verschlüsselung.
Die Schreiber könnten da eigendlich auch locker absichtlich etwas im Text verbergen. Mit einer Art "Denk-Interpretationsschlüssel.
Aus Zufall oder in Absicht kann es noch einen tieferen verborgenen Sinn in der Bibel geben.

(08-09-2017, 11:12)Sören schrieb: Es ist traurig, so etwas als Argument anführen zu müssen, aber die Lebensrealität in manchen Ländern ist einfach noch eine völlig andere als hierzulande.
Ich würde diese Regelung daher als ein (temporäres) Zugeständnis an die "Verstocktheit" einiger Männer und als Maßnahme interpretieren, damit das Haus der Gerechtigkeit auch von diesen Menschen so ernst genommen wird, dass es in der Lage ist, wirklich etwas zu bewegen. ...
...Erst das Haus der Gerechtigkeit hat die iranische Gemeinde dazu gebracht, das Frauenwahlrecht einzuführen.
...ein Verständnis der Gleichwertigkeit von Mann und Frau ...
Denn der Bahá'í-Ansatz zielt immer auf Evolution, niemals auf Revolution. Das ist z.B. ein wesentlicher Unterschied zu "europäischen Mentalität", die Dinge lieber sofort und radikal ändern will, statt darauf zu warten, dass sich Veränderungen quasi natürlich entwickeln.

Mich wundert es schon, warum es noch derartige Lebensrealitäten gibt. Einerseits gibt es Menschen weit im Bewusstsein fortgeschritten und andererseits Menschen die noch in einem Frauen unterdrückendem Bewusstsein sind. Ich denke da hat man diese Menschen einfach in ihrem niederen Denken gelassen weil sie so besser auszubeuten waren.

Was genau ist das Haus der Gerechtigkeit?
Eine Entwicklung nach dem Prinzip der Evolution, schön da stimme ich dir zu, das ist deutlich das bessere.
Wer etwas sofort und radikal verändern muß, hat zu lange geschlafen.


(08-09-2017, 11:12)Sören schrieb: Denn das Haus der Gerechtigkeit hat noch in den 1990er Jahren erklärt, ...

Woran legen die Bahaí Gerechtigkeit fest? Also was ist ihre "Denk-Formel" zur Gerechtigkeit?

(08-09-2017, 11:12)Sören schrieb: Gott wird kaum so pedantisch sein, da den Winkel des Handgelenks oder Ellenbogens nachzumessen...  

In dem von dir gedachten sinne nicht, ja. Ansonsten muß Gott pedantisch sein um gerecht zu sein. Gott hat ein Maß. Und dieses Maß muß er selber auch einhalten. Sowas widersprüchliches würde Gott nicht tun. Was nicht sofort durch das Maß zu bestimmen ist, kann mit einem Spielraum und dem Wechelspiel im Gleichgewicht gehalten werden. Das Vorgehen verteilt die Kräfte gerecht duch den zeitlichen Wandel, also der Wechsel bringt die Gerechtigkeit....(Wechselwirkung).
Ein banales Beispiel:
3 Autos kann man nicht an 2 einzelne Menschen zu ihrem jeweiligen festen Besitz verschenken, das dritte Auto kann nur der Zeit nach verteilt werden. Erst eine Zeitlang dem einen und dann dem anderen. Da kann also nur die Zeit die Gerechtigkeit bringen.
1 ist nicht teilbar um noch ein Ganzes zu sein.
1 Baby kann man nicht in 2 Hälften teilen! (Bibel)...da war es die Liebe die die Wahrheit zeigte und zur Gerechtigkeit führte.

(08-09-2017, 11:12)Sören schrieb: Wäre nicht eine Manipulation der Naturgesetze eher ein Beweis dafür, dass er sich mit sich selbst nicht einig ist? Schließlich funktionieren sie ja genau so, wie sie es sollten. Eine nachträgliche Änderung ließe in meinem Empfinden eher Zweifel an seiner Kompetenz als Schöpfer aufkommen  
Ja, zustimmung. Icon_razz
Wenn dann könnte er nur etwas hinzufügen oder etwas entwickeln um die Naturgesetze zu benutzen. Wie wir Menschen das ja auch machen.

(08-09-2017, 11:12)Sören schrieb: Allwissenheit kann man mit einem Beispiel illustrieren. Wenn ich heute behaupte, morgen würde die Sonne aufgehen, dann wird das mit 100%iger Wahrscheinlichkeit auch eintreffen. Das bedeutet nicht, dass die Sonne nicht aufgehen würde, wenn ich das nicht behauptet hätte, sondern einfach, dass ich mir der wirkenden Naturgesetze bewusst bin, die dafür verantwortlich sind, dass sich die Erde in 24 Stunden ein Mal um sich selbst dreht. Ähnlich kann man sich das Vorherwissen Gottes vorstellen, der sich der wirkenden Gesetze, die er geschaffen hat, natürlich bewusst ist und daher mit entsprechender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, wie die Dinge ablaufen werden.  

Ach du meinst die Schlaumeierei? Icon_cheesygrin guck, dass kann ich auch:
Weil die Sonne ja immer scheint und nicht irgend wohin geht, ist mit 100% Wahrscheinlichkeit immer irgendwo Sonnenschein auch wenn es Nacht ist. Ja, und hinter den Wolken scheint die Sonne auch weiter.

Im Grunde geht die Sonne überhaupt nicht auf und unter, sie wird irgendwann total ausgehen/erlöschen..ausgelöscht werden... und sie wird dann nichtmehr angehen...erleuchten...
Was wird die Sonne dann?...oh Ende meiner Schläue Icon_cheesygrin

Ja, Gott kann alles vorher Wissen, weil er alles nach seinem einzigen Muster laufen läßt. Wir laufen ihm nach. ... wir "fließen" in und als ein Muster immer nach den Plan, dem Grundmuster, auch wenn es innerhalb dieses Musteres wieder Muster gibt und es so immer zu neuen Mustern kommt.
Also das Unvorherbestimmte IM Vorherbestimmten.
Ein gibt ein großes Grundmuster das wir nicht sehen können. Wie... Eusa_think ...kennt ihr so bunte Sandbilder die man bewegt und immer ein neues Muster ergeben, aber ALS Bild ist es immer diese eine ART Bild und es besteht immer aus dem SandMusterspiel des Sandes. Egal welchen Verlauf der Sand nehmen wird, es kommt trotzdem immer ein Sandbild dabei heraus.
Gott braucht nix zu tun, es kommt sowieso so wie er will. Ständig neue Muster aus dem ersten Urmuster.
Der "Sand" ist immernoch der selbe, auch wenn er bereits viel Muster hatte.
So ist es auch mit dem Menschen, er ist immer der eine, auch wenn er vielfach da war. So ist es auch mit Jesus, er war immer der Eine, auch wenn er viele Namen hatte.
So ist es mit Gott, er war immer nur der eine, auch wenn es viele Glaubenskonstrukte gibt.

(08-09-2017, 11:12)Sören schrieb: Denn der Mensch wird als ein Wesen mit körperlichen und geistigen Eigenschaften verstanden.
Die körperliche Seite ist natürlich an die Naturgesetze gebunden und kann darüber nicht hinaus. Wenn der Mensch nicht isst, verhungert er. Insofern ist also die Nahrungsaufnahme zur Energiegewinnung determiniert, ob, wann und was der Mensch isst, entscheidet er aber frei.  

Nö, da kann es noch zu Manipulationen kommen. Diese Freiheit hat doch die Lebendmittelindustrie im Würgegriff.
Suchtstoffe usw., wenn z.B. erst großflächig der Zucker verteilt wird, und der Mensch sich an das Süße gewöhnt hat, hat der Wille ja etwas das er wollen kann. Hätte die Lebensmittelindustrie nie so viel Zucker unter die Menschen gebracht, hätten diese weniger konsumiert. Der Mensch würde heute weniger Zucker verbrauchen, weil er das Verlangen ja nie so stark hätte entwickeln können. Aber wer verdient am Zucker und unserere Geschmacksvielheit?
Der Mensch ist nun wiederum auch selbst zum Produkt geworden, z.B. können jetzt die Pharmaindustrie ihr Geschäft mit den Zuckerkrankheiten machen.
Als das hat doch mit den Naturgesetzen nix zu tun.

Das Problem ist weil die einen Menschen ihren Geist verwenden können sie den anderen Menschen am Körper schaden. Das könnte natürlich auch im Guten gehen, aber die Macht des Geldes herrscht über die Vernunft.

Der Mensch ist mehr als nur Körper und Geist, er hat auch eine Seele, oder Psyche...wenn dir das Wort lieber ist.
Der Mensch hat eine Prägung, ein Urmuster. Und der Mensch verändert ständig dieses Muster. Wenn da je einmal ein schönes Muster sein soll, so müssen ALLE Menschen eine Einheit bilden....und keiner darf den anderen für seine Machtzwecke ausnutzen.


(08-09-2017, 11:12)Sören schrieb: Die zweite Kategorie von Leid auf dieser Welt entsteht durch den Menschen selbst. Jede Form von Ungerechtigkeit, Unterdrückung, Krieg, Hunger, Armut usw. entsteht durch die Unfähigkeit des Menschen, die Ressourcen des Planeten gerecht zu verteilen.
Gegen diese (vermeidbare) Art von Leid geht Gott nach unserem Glauben aktiv vor, indem er immer wieder Boten sendet, die einen besseren Weg aufzeigen sollen, die Probleme der Welt zu lösen. Ob der Mensch diese Angebote dann auch annimmt, obliegt aber wieder seinem freien Willen.
...
Die dritte Kategorie sind dann göttlich gefügte Begebenheiten. Dazu würde ich z.B. Krankheiten zählen. Nicht, dass Gott aktiv neue Krankheiten erfinden würde, aber die Naturgesetze lassen Raum für die Entstehung neuer Krankheiten, Viren und Bakterien. Krankheiten wären ein Beispiel für Probleme, die in der Welt liegen, die den Menschen dazu anregen sollen, sich weiterzuentwickeln, zu forschen und die Welt besser zu verstehen, um sie irgendwann auszurotten.

Der ersten Kategorie stimme ich zu.
Zur zweiten... glaubst du dass die Menschen das Leid verhindern wollen und ihren freien Willen dafür einsetzen würden? Ist das wirklich die Unfähigkeit oder ist das leider gerade der freie Wille?
DIE Leidenden sind ja nicht die die die Ressoursen verwenden und die Erde bis zum Übermaß ausbeuten.
Die dritte... du meinst an den Krankheiten kann man die Probleme der Welt erkennen?...und dann soll man die Krankheit ausrotten?
Wäre es da nicht besser man würde sofort besser verstehen und könne auf diese KrankheitsZeichen ganz verzichten.  
Aber vielleicht sind Krankheiten auch nur der Beginn einer Veränderung des Menschen. Die Evolution ist ja sicher noch nicht fertig.

(08-09-2017, 11:12)Sören schrieb: Das Leiden der früheren Pockeninfizierten hat also zumindest den Kindern, die heute auf die Welt kommen, dieses grausame Schicksal erspart. Ich fände es tröstlich, zu wissen, dass ich selbst mit meinem Leid für Andere etwas bewirken kann, indem Ärzte dadurch schneller ein Heilmittel finden. Und so empfände ich es auch nicht als ungerecht, dass es Dinge in dieser Welt gibt, die dazu geschaffen sind, dass wir über uns hinauswachsen können. Denn Möglichkeiten zur Entfaltung und Weiterentwicklung sind nur gegeben, wenn die Aufgaben dementsprechend gestaltet sind. Das wird dir übrigens auch jeder Erziehungswissenschaftler bestätigen.  

Wenn diese Dinge die dazu geschaffen sind um über uns hinaus zu wachsen ein wirkliches echtes eigenes Schicksal ist, dann ja.
ABER wenn ein Schicksal künstlich verursacht und hervorgerufen wird, dann NEIN!
Das kommt m.E. also darauf an!
Ein heutiges Leben ist genauso wertvoll wie das Leben welches man später angeblich retten kann. Das kann nur auf einer freiwilligen Basis geschehen und auch nur dann wenn man wirklich eine Krankheit bekommen hat und diese nicht eingeimpft wurde. ...zumindest nicht ohne Freiwilligkeit.

(08-09-2017, 11:12)Sören schrieb: Man darf Heilige Schriften halt nicht wörtlich nehmen, wenn man ihren Inhalt erfassen und wertschätzen will.

Na ja, zumindest ist es denke ich so, dass wenn man sie wörtlich nehmen will, man die Wortkombinationen wenigstens anderes verstehen können muß.

Die Bahai lesen also die Bibel, oder haben sie eine eigene?

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