(13-09-2017, 21:50)Sören schrieb:Ulan schrieb:Dass der Bahāʾullāh dieselbe Funktion erfuellen soll wie Christus ist zwar nachvollziehbar, aber wie gesagt, bei einer eindeutig historischen Person schwer zu akzeptieren.
In dem Sinne dass es einfacher ist, bestimmte Dinge zu glauben, wenn ihr Ursprung weit genug weg ist? Oder wie ist deine Aussage zu verstehen?
Eine Person wie Jesus, die uns nur durch die Brille von Sekundaertexten erhalten ist, die mit eindeutig theologischen Zielen geschrieben wurden, ueber deren historischen Hintergrund wir aber, wenn wir ehrlich sind, gar nichts wissen (Albert Schweitzer kam schon 1906 zu dem Schluss: "Der Jesus von Nazareth, der als Messias auftrat, die Sittlichkeit des Gottesreiches verkündete, das Himmelreich auf Erden gründete und starb, um seinem Werke die Weihe zu geben, hat nie existiert. Sie ist eine Gestalt, die vom Rationalismus entworfen, vom Liberalismus belebt und von der modernen Theologie in ein geschichtliches Gewand gekleidet wurde."), kann natuerlicherweise nicht so kritisch betrachtet werden wie eine Person, deren Leben mit seinen Daten und auch nebensaechlichen Taten wir verhaeltnismaessig genau kennen. Es gibt dort schlicht weniger Ansatzpunkte fuer Kritik, da wir nur die literarische Figur der Evangelien kennen. Es gibt keine offensichtlichen Reibungspunkte, wie sie bei wirklichen Personen immer auch da sind, da wir die fehlenden Details nach eigenem Belieben ausfuellen koennen.
(13-09-2017, 21:50)Sören schrieb: Was die "Kröten" angeht, von denen du sprichst, muss ich für meinen Teil sagen, dass ich die von dir zitierte Aussage aus Wikipedia jetzt nicht sonderlich problematisch finde, wenn man sich ohnehin schon damit arrangiert hat, Bahá'u'lláh als Wiederkunft Christi zu akzeptieren.
Nun, der Punkt is ja Teil des Zitats, und auch wenn Du ihn geschluckt hast, habe ich ihn natuerlich hier auch gleich mitgezaehlt.
(13-09-2017, 21:50)Sören schrieb: Sie führt die Grundlogik nur konsequent zuende. Gut, zugegeben, Krishna und Buddha in den Reigen der Gottesoffenbarer aufzunehmen ist ein Kunstgriff, der noch einiges an theologischer Nachbereitung erfordert. Das gestehe ich als kritischer Mensch und als Religionswissenschaftler gerne zu. ;)
Das hake ich unter "Universalanspruch" ab, was zugegebenermassen eher ein menschlich-psychologischer Blickwinkel ist.
(13-09-2017, 21:50)Sören schrieb: Was die Idealgesellschaft angeht ist noch nicht einmal innerhalb der Gemeinde geklärt, welchen Grundprinzipien die folgen würde. Ich glaube auch ehrlicherweise nicht, dass wir, die wir hier schreiben, die Klärung dieser Frage noch erleben werden.
Es ist jetzt schon viele Jahre her, dass ich mich damit befasst habe, aber ich kann mich vage an die Diktatur einer gewissen Gruppe von Personen erinnern. Details sind mir aber entfallen.

