(30-04-2018, 17:15)Logonat schrieb: Was die von Dir erwähnte Schriftstelle anbetrifft und mir dann unterstellst ich kenne selbst meinen Glauben an das was Jesus lehrte nicht.
Ich unterstelle Dir, dass Du die Aussagen Jesu in der Bibel nicht kennst, da Du ja abgestritten hast, dass Jesus von echten, materiellen Schwertern sprach. Hier lagst Du eindeutig falsch, wie ich Dir nachgewiesen habe. Was Deinen Glauben angeht, solltest Du den schon kennen; schliesslich ist Glaube eine sehr subjektive Angelegenheit.
(30-04-2018, 17:15)Logonat schrieb: Nun dann kennst du offenbar nicht was Jesus zu diesem besagtem Schwert gelehrt hatte:
Matthäus 26:51
Und siehe, einer von denen, die mit Jesus waren, streckte die Hand aus, zog ein Schwert und schlug den Knecht des Hochepriesters und hieb ihm ein Ohr ab. Da sprach Jesus zu Ihm: "Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen."
Das ist eine klarer Hinweis darauf das materielle Schwerter (Waffen) gegen Menschen zu benutzen untersagt wurde.
Wer andere mit Waffen angreift und töten will, der muss damit rechnen selbst umgebracht zu werden.
Hast Du nicht verstanden, dass getoetet zu werden sein Ziel war? Das war keine Handlungsanweisung an Dich. Jesus befahl seinen Juengern, ihr Hab und Gut zu verscherbeln, um Schwerter zu kaufen, damit er und sie getoetet wuerden. Es ging um die Erfuellung von Prophezeiungen. Er hat die Juenger immer wieder gebeten, dass sie ihm nachfolgen sollten. Die Juenger kniffen natuerlich. Matthaeus mildert das dann so ab, als sei das Kneifen der Juenger der Vorschlag Jesu gewesen. Nur bei Markus war klar, dass sie Jesus komplett verlassen hatten.
Die Textstelle hat sowieso noch andere Symbolwerte. Petrus schlug nicht das Ohr des Tempeldieners ab, weil er unfaehig war, ein Schwert zu handhaben. Das Tragen von Schwertern war auf Reisen fuer erwachsene Maenner damals normal, wegen der vielen Strassenraueber. Als Jesus seinen Juengern befahl, Schwerter zu kaufen, stellte sich ja auch heraus, dass sie sowieso schon welche hatten. Indem Petrus dem Diener des Tempels das Ohr abschlug, hat er diesen aus dem Tempel verstossen, da dort nur Maenner arbeiten durften, die koerperlich perfekt waren. Das ist ein Element der Szene, die den meisten Lesern wohl entgeht.
Wie auch immer, die allgemeine Anweisung, die Du dort hineinliest, steht dort nicht. Dass ein Aufstand gegen Rom in damaliger Zeit potentieller Selbstmord war, hat sich dann ja im Jahre 70 bewahrheitet.
(30-04-2018, 17:15)Logonat schrieb:
Das dann Jesus noch Engelscharen erwähnte, die er vom Vater hinter sich hatte, war ein Hinweis darauf, das wenn Menschen nicht Einsicht zeigen würden, das töten zu lassen, so musste er eine Warnung für später aussprechen. Warum bisher noch keine Engelschaaren eingetroffen sind um diese Warnung Wirklichkeit werden zu lassen? Das musst Du mich nicht fragen.
Ich bin nicht Gott.
Jesus war halt ein gescheiterter Prophet, wie so viele. Er hatte seinen Anhaengern versprochen, dass Gottes Rache ueber die Welt noch zu Lebzeiten seiner Zuhoerer passieren wuerde. Das wird von den meisten Neutestamentlern heute so wegerklaert, dass er den Untergang Jerusalems 70 n. Chr. gemeint haette. Und trotzdem wird die Prophezeiung von den Kirchen immer noch mit dem Warten aufs Juengste Gericht aufrecht erhalten. Nun ja, die Glaeubigen stoert's anscheinend nicht.
Wie auch immer, ich denke, die eher pazifistische Ausrichtung der fertig ueberarbeiteten Evangelien, wie wir sie kennen, waren eine Reaktion auf den Untergang der juedischen Welt, wo jegliche halbwegs kriegerische Auesserung mit juedischem Hintergrund lebensgefaehrlich geworden war. Ansonsten sehe ich immer noch die eher kaempferischen Wurzeln, die darin eingebettet sind. Der militante juedische Messias hatte dann ja noch einmal mit Simon bar Kochba seine Renaissance. Das ist aber, meiner Meinung nach, fuer die Geschichte des NT immer noch in der formativen Phase gewesen. Das desastroese Ergebnis der drei grossen juedischen Kriege gegen Rom haben sicherlich ihre Spuren im Text hinterlassen.