27-05-2018, 12:26
Ich schließe mich der Ansicht an, dass die alten (heiligen) Texte genau so da stehen mit allen ihren Bezügen und Widersprüchen.
Unser Denkfehler besteht darin, dass wir das Textverständnis schon gefühlsmäßig nicht kulturabhängig betrachten, sondern mit unserer 2000 Jahre späteren geistigen Kultur-Gewöhnung lesen.
Nur ein paar Beispiele:
Unser Denkfehler besteht darin, dass wir das Textverständnis schon gefühlsmäßig nicht kulturabhängig betrachten, sondern mit unserer 2000 Jahre späteren geistigen Kultur-Gewöhnung lesen.
Nur ein paar Beispiele:
- Wir leben nicht unter einer Besatzungsmacht mit völlig anderer Religion
- Es gab keine Trennung von Sach- und geistlicher Ebene (die Welt wurde von Gott oder den Göttern bestimmt)
- Krankheit und Tod waren tägliche Erfahrung, Ursache war immer Gottes Gericht oder der Ratschluss von Göttern
- Ursachen waren im gesellschaftlichen Rahmen etwas völlig Unbekanntes (bestenfalls etwas, mit dem sich die "niederen Stände beschäftigen mussten)
- Es gab keinerlei bürgerliche Freiheiten, wie wir sie kennen. Was "Hierarchen" von sich gaben war "Gottes Gesetz". Da konnte "man" gar nichts anderes denken.
- Heilige Texte waren Äquivalente zur heutigen Wissenschaft(!). Sie wurden wie ein "Steinbruch" für Textschnipsel benutzt
- Deswegen waren Widersprüche in den Texten auch nichts Negatives. Sie waren so etwas wie ein Freiheitsgrad oder eine Einladung, einen Sachverhalt auch gegenteilig zu interpretieren
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard