Zwar hat sich der Begriff "Religion" im Laufe des letzten halben Jahrhunderts gelockert und ist viel weiter gefasst als zuvor (z.B. braucht eine Religion keinen Gott oder Goetter), aber eins ist immer noch unabdingbar: eine Religion braucht das Element kultischer Verehrung. Mythen moegen zwar unser Bild von der Welt formen - und ich denke, einige griechische, roemische oder nordische Mythen tun das in unserer Gesellschaft immer noch in gewissem Masse - aber sie fuehren ausserhalb von Religionen nicht zu kultischer Verehrung. Insofern existieren die genannten Mythen noch, aber normalerweise wird daran kein Kult geknuepft. Einige neopagane Zirkel verehren ja durchaus z.B. Odin und haben deshalb auch einen Anspruch auf den Status als Religion, wobei nordische Mythen durchaus den theoretischen Unterbau bilden; aber wenn ich diese Mythen lese, bekomme ich keine religioesen Gefuehle.
Fuer die christlichen Mythen gilt das uebrigens aehnlich. Die Anzahl der Menschen, die mit diesen Mythen vertraut ist, ist wohl weitaus groesser als die Anzahl der Anhaenger der Religion. Es macht keinen Sinn, die Begriffe "Mythos" und "Religion" zusammenzufuehren; das fuehrt zu Unschaerfen.
Fuer die christlichen Mythen gilt das uebrigens aehnlich. Die Anzahl der Menschen, die mit diesen Mythen vertraut ist, ist wohl weitaus groesser als die Anzahl der Anhaenger der Religion. Es macht keinen Sinn, die Begriffe "Mythos" und "Religion" zusammenzufuehren; das fuehrt zu Unschaerfen.

