(29-08-2018, 14:16)Werbinich schrieb: Nein ich meine nicht beseelte, weil laut dieser Aussage Pflanzen ja nicht dazugehören würden, sondern wirklich Lebewesen. Wesen die Leben in sich haben, Menschen, Tiere und Pflanzen.
Dann verstehe ich nicht, was Du meinst. Wieso glaubst Du, die christliche Religion wuerde Pflanzen und Tieren kein Leben zubilligen?
(29-08-2018, 14:16)Werbinich schrieb: Was aber, wenn wir eben weil wir dann Beides mal gleichstellen und Vergleichen, diese Unschärfe brauchen? Es wird verpöhnt da zu tun aber weshalb? Welche Lonsequenz auser Lernen und Verstehen der Religion und der Kultur würde denn geschehen?
Du brauchst doch keine sprachliche Unschaerfe, um zu vergleichen. Dass die Bibel viele Mythen erzaehlt, ist doch klar. Der Begriff Religion wird nicht daran festgemacht, ob wir es mit Mythen oder Geschichte zu tun haben. Sicherlich haben die abrahamitischen Religionen alle den Anspruch an Historizitaet, aber blinder Glaube an die woertliche Richtigkeit aller Geschichten in der Bibel ist eher etwas, was man bei einfachen Glaeubigen findet. Die offiziellen Lehren von Kirchen wie der RKK sind da etwas differenzierter. Ja, sie bezeichnen die Bibel als wahr, aber das heisst nicht, dass sie sie als Geschichtsbuch sehen.
(29-08-2018, 14:16)Werbinich schrieb: Mythen sind Geschichten die größtenteils mündlch überlifert werden, aber war dies nicht mit den großen drei auch so? Bis eben jemand kam und sie niedergeschrieben hat. Da kommt dann die neue Frage auf weshalb das nicht einfach jemand bei den Mythen auch gemacht hat und wenn das gemacht wäre, wären dann die heutigen Mythen und Sagen und Legenden Religionen?
Das ist letztlich eine politische Entscheidung. Ich hatte den Esther-Mythos erwaehnt. Die Geschichte kann nicht wahr sein, da persische Koenige nur Frauen aus einem fixen Kreis von Familien heirateten. Der Mythos gehoert zum biblischen Kanon, obwohl Gott darin keine Rolle spielt. Er bediente etwas, das die juedische Bevoelkerung hauptsaechlich der oestlichen Diaspora, als hoffnungsspendende Geschichte empfand. Dem Verlangen wurde stattgegeben, und das ist nun als Folge auch eine christliche, heiliige Schrift. Religioeser Sinn wird dort nachtraeglich hineingelesen.
Ohne diesen gesellschaftlichen Sinn werden Geschichten halt vergessen. Viele der alten Mythen wurden ja aufgeschrieben und hatten religioesen Sinn in ihrer Zeit. Sie verloren diese Relevanz halt irgendwann.


