19-10-2018, 11:28
(17-10-2018, 13:35)Ulan schrieb: Wenn Leute, die die Bibel vielleicht mal von weitem gesehen haben, zum Bischof von Magdeburg werden, weil das in den Karriereplan passt, und dabei einen Dispens vom Papst bekommen, ist das schon mal nicht vertrauenserweckend. Wenn dieser Bischof dann noch das Bistum Halberstadt zur Verwaltung bekommt, weil er die Kasse so schoen zum Klingeln bringt, hilft das auch nicht.
Wo hast Du diese Streitschrift her? Die Wortwahl zeigt, daß es sich um einen Hetzartikel aus der Zeit des preußischen Kulturkampfes (1866-1878) handelt.
In diesem verdeckten Religionskrieg flackerte der Haß der Protestanten gegen die Katholiken noch einmal so richtig auf, uralte Vorwürfe und auch Verleumdungen wurden wieder aufgewärmt ("Bischof von Magdeburg" zur Zeit 1500) und es war keine Spur von Ökumene zu sehen
Religionshistorisch sind solche Ergüsse natürlich höchst interessant, sie zeigen wie aufgeheizt die Stimmung in der Zwischenkriegszeit zwischen 1866 und 1871 in Preußen war
Zuerst der Krieg von 1866 gegen Österreich und Sachsen
Dann der Krieg 1870 gegen Frankreich
In den deutschen Landen (Bayern etc) regte sich Empörung gegen die Kriege gegen das katholische Österreich und das katholische Frankreich, Preußen mußte alles unternehmen, um die deutschen Katholiken zu desavouieren und mundtot zu machen
Die staatliche Ehe wurde eingeführt, um die Katholiken zu ärgern, und selbst dieser Schuß ging nach hinten los, da zahlreiche protestantische Christen dies nicht wollten, sie hatten kein absolutes Vertrauen in die staatliche Gesetzgebung
Hier sind wir wieder beim Thema sola scriptura
Die Ehe wurde von Katholiken und Protestanten als biblische Institution angesehen, die man nicht den zukünftigen Mehrheiten im Reichstag ausliefern darf

