09-12-2018, 19:07
(09-12-2018, 16:39)EL Mundo schrieb: Ich schwanke zwischen den Christlichen Gemeinschaften anzugehören Baptisten
Selk selbstständig evangelisch lutherische Kirche
Katholische Kirche
Das sind sehr unterschiedliche Kirchen, die Du da herausgepickt hast. Die ersten beiden Kirchen sind Freikirchen mit sehr geringer Mitgliederzahl im deutschsprachigen Raum. Das Gemeindeerlebnis ist dort wahrscheinlich eher intensiv, was ein Vorteil oder auch ein Nachteil sein kann, da solche Kirchen meist wegen ihres strikten Dogmatismus klein bleiben. Beide sind unabhaengig.
Bei deutschen Baptisten kenne ich mich nicht so aus, und die einzelnen Gemeinden sind wohl auch sehr unterschiedlich in ihrer Ausrichtung. Baptisten haben einen Hang in Richtung Fundamentalismus. Die meisten amerikanischen Baptisten (in den USA sind sie mit die groessten Kirchen ueberhaupt) zaehlen Katholiken nicht als Christen und sehen sie als Teufelsanbeter. Ob es derlei Extremismus in Deutschland auch gibt, ist mir unbekannt, da Baptisten dort eher selten sind (82.000 Mitglieder insgesamt).
Die SELK ist mit 33.000 Mitgliedern noch kleiner. Die Entstehung beruht wohl auf der Weigerung, sich staatlich vereinnahmen zu lassen. Die Ausrichtung ist sehr konservativ, hierbei spezifisch konservativ lutherisch. Moderne gesellschaftliche Positionen werden abgelehnt. Auch die Sakramentsgemeinschaft mit den Kirchen der EKD wird abgelehnt, da sie, wie Luther oder die RKK, die Realpraesenz von Jesus in den Abendmahlgaben voraussetzen. Wie bei Kleinkirchen ueblich, hat man in Beitragsfragen direkt mit der Kirche zu tun.
Die RKK muss man wohl nicht unbedingt vorstellen, da sie die Haelfte aller Christen ausmacht. Als Grosskirche muss man wohl mehr Arbeit hineinstecken, wenn man eine Kirche mit lebhaftem Gemeindeleben finden will. Es mag seltsam klingen, aber von der gebrachten Auswahl her ist sie wohl noch die liberalste, relativ gesehen. Natuerlich erbt man hier auch gleich den Ballast von zweitausend Jahren Tradition, Papsttum, etc.

