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unerwartete Engpässe bei dünnem Personal-Tablot
#10
@Sinai: Ich schliesse mich der Frage nach Nachweisen zu den in Deinem Beitrag genannten Daten an. Ausserdem, was hat die Zahl der Moenche in Oesterreich zur Zeit Kaiser Josephs II. mit der Threadfrage zu tun?

Den Sexualtrieb in die Frage hineinzubringen ist schon ein wenig heikel. Wei waer's noch mit dem Vorschlag, dass es fuer Homosexuelle heute nicht mehr noetig ist, ihren Trieb im Priesterseminar oder im Kloster auszuleben? Klingt auch nicht gut, oder? Das Problem mit solchen Aussagen ist, dass sie, wenn ueberhaupt, nur auf einen geringen Teil aller Priester zugetroffen haben. Dass unter Umstaenden Leute Priester wurden, die ihrer Daemonen in Form von diversen, zur jeweiligen Zeit gesellschaftlich nicht akzeptablen sexuellen Neigungen Herr werden wollten, kann man nicht ausschliessen, wenn man an den Berg der aufzuarbeitenden Missbrauchsfaelle in der RKK denkt. Was ich mir nicht denken kann, ist, dass das je eine Hauptursache, den Priesterberuf zu waehlen, gewesen sein kann.

Ich denke, es ist fruchtbarer, unser heutiges Selbstverstaendnis, die Erwartungen, die wir an das Leben haben, und auch das, was als akzeptables Opfer fuer einen bestimmten Lebensweg gesehen wird, zu betrachten. Das Verhaeltnis zwischen Katholiken und Protestanten in der Bevoelkerung ist heute so entspannt, dass wohl kaum ein Katholik irgendetwas besonders Verwerfliches in einem verheirateten Priester sieht. Unser heutiges psychologisches Denken mag sogar davon ausgehen, dass das fuer die geistige Gesundheit nicht schlecht ist. Das Problem mit dem Zoelibat ist also weniger der Sexualtrieb selbst, sondern dass er schlicht nicht mehr als adaequates Opfer dafuer gesehen wird, der Berufung als Seelsorger zu folgen.

Anknuepfend an Ekkard ist natuerlich auch noch zu erwaehnen, dass der Zoelibat nur ein Problem von vielen darstellt, warum die Zahl der Priester zurueckgeht. Der Beruf hat heutzutage auch kein Prestige mehr. Statt Ehrfurcht erntet so mancher Priester heutzutage Spott; und das kann einem den Spass am Beruf ganz schnell verleiden.
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RE: unerwartete Engpässe bei dünnem Personal-Tablot - von Ulan - 18-12-2018, 02:38

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