18-12-2018, 06:31
(07-11-2018, 10:07)Bion schrieb: J. Maier schreibt: "Die Zugehoerigkeit zu Israel wird in erster Linie abstammungsmaessig definiert, und zwar (ausser für den Stamm Levi) von der muetterlichen Seite her, was sich durch die moderne Genforschung als objektiv begruendet erwiesen hat."Schalom allerseits
Nach juedischem Recht gilt als Jude, wer von einer juedischen Mutter abstammt…"
[…] "Die Reformen des Esra und Nehemia in der zweiten Haelfte des 5. Jh vC trugen auch zu einer Definition der Zugehoerigkeit zur Kultgemeinschaft bei, denn mit der Forderung nach der Entlassung fremder Ehefrauen wurde nicht nur die Mischehe verpoent, sondern … die Abstammung von einer juedischen Mutter zum Hauptkriterium für die Zugehoerigkeit zum Judentum festgelegt." - Johann Maier [... ]
Man muss hier beachten, dass Ezra und Nehemia diese Frage auch in ihrer Zeit aus "staatlicher Sicht" zu entscheiden hatten, es ging ja unter persischer Reichs-Aufsicht um die Neu-Gruendung der Hohe-Priester-Autonomie zu Jerusalem, woraus erst spaeter das Koenigreich Judaea wurde. Das war durchaus gleich-rangig wie ein anderes Fuerstentum im Reich, vergleichbar auch in Aegypten.
Die Cohanim muessen ihre Patri-Linearitaet nachweisen, wenn sie die verbliebenen Besonderheiten erhalten wollen, und Erfahrung aus schlechten Zeiten ist ja eben leider die, dass Vaeter im Kriegs-und Verschleppungs-Fall spaeter nicht immer sicher feststellbar sind, Muetter aber bis zur Geburt garantiert "dabei" sind und sie erbringen meist die fruehest-kindliche Ausbildung.
Nach der Babylon. Verbannung bis zu Nehemia waren es ja einige Generationen in "absoluter" Diaspora, weil ja nicht alle Verschleppten schlagartig auf das Edikt des Cyrus hin heimkehrten, sondern erstmal der Kern, der das Heiligtums-Haus und Stadt-Kreis Jerusalem wieder aufbauen wollte und konnte. Es blieben ja auch die Exil-Judenschaften am Euphrat und im Perser-Bereich dort wohnend und aktiv bis zur Gruendung Staat Israels (wonach Juden aus vielen islam.-betonten Staaten rausgeworfen wurden)
Ganz allgemein berichtet ja die Bibel selbst von solchen Problemen mit nicht-auch-juedischen Frauen, sei es am Jordan, als der Koenig v Midian (nachdem er auf andere Weise den Eintritt Israels ins Gelobte Land nicht hindern konnte) mit dem schlimmen Propheten Bileam "ausgeheckt" hatte, dem Volk Israel - spez. den Anfuehrern, heidnische Frauen zu "besorgen" (weil diese bestimmt mit dem verfuehrten Juden zusammen ihren Heirats-Kultus durchfuehren wuerden, wodurch der durch Anbeten eines fremden Vereins-Wesens "eigentlich" schon sein Recht auf das Gelobte Land verloren haette), und vorher: Anfang der Ismailiten aus Isaaks Halb-Bruder und der Edomiter aus Esau, schliesslich erbitterte Feinde, und nachher: Koenig Salomos "1000 Frauen" - er, als Vater selbst Sohn einer Hethiterin, erwarb ja damit nicht etwa ihre Voelker fuer die juedische Nation und Konfession, und nachher: Koenig Ahab v Nord-Israel mit seiner Sidonierin, da ist es verstaendlich, dass Priester Ezra und Fuerst Nehemia im Begriff, Jerusalem fuer das Thorah-Judentum neu zu gruenden, eine solche Regel - die vor dem Sinai-Ereignis ja nicht ueberprueft wurde (ob alle aus Aegypten Ausziehenden etwa keine aegyptisch-abstammenden Ehepartner dabei-haetten, Moses selbst hat eine Qeniter-Priester-Tochter, und Josef seinerzeit eine Potifera, aegypt. Priester-Haus in On (Heliopolis)) ist trotzdem Vater von 2 israelit. Staemmen - diese "Ehen-Bereinigung" wollten sie zumindest "optimal" fuer den Neustart des 1 Heiligtums nochmal von allen verlangten. Es gab ja nie nur Israeliten im Hl Land.
- Die heutige Differenzierung in "einfach-konservative", entschieden "orthodoxe" und "liberale" Judenschaften ist ja erst nach-napoleanisch aus dem 19.Jhd her. Das staatl. Einwanderungs-Recht nach Israel als "Heimkehr" entschied man eben zugunsten einer "orthodoxen" Sicht, aber nimmt dann ja auch alles auf, egal-wie unwissend ueber juedische Lehren, wenn deren Familien-Grossvater oder Grossmutter Mitglied einer jued. Gemeinde war (dies aber 1949-zeitlich naheliegend, weil so ein Grosselternteil im NS-Reich hinreichend war (evtl. selbst als kath. Nonne) abgeholt und umgebracht zu werden).
"Wes Brot ich ess, des Lied ich sing" - diese britische Schule wird wohl in mindestens einer Hinsicht mit dem brit. Staat verknuepft sein, z.B. Anerkennung der staatl. Abschluss-Qualifikation, Da vermute ich mal, hat der Staat eine Handhabe, sich einzumischen, wenn ein "liberal-anerkanntes" Kind einer Konvertitin eben diese Qualifikation ueber eine "eigentlich"-orthodox ausgerichtete Schule anstrebt (dafuer kann es ja viele Gruende geben - uebrigens, wenn das Kind 18-jaehrig ist, und dies Umfeld gefaellt ihm dann auch, koennte es ja auch selbst orthodox beitreten wollen, dann regelt es sich auch - der gesamte Unterricht wird sicherlich nicht fuer 1 Schueler fuer "liberale Beduerfnisse" umgestellt werden und auf Hebraeisches verzichten - oder hat das brit. Gericht das auch verlangt? - das widerspraeche der Glaubens-Freiheit, Gemeinden jeder Ausrichtung zu gruenden)
Schalom - Pax - Salaam
mfG WiT
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