18-01-2019, 15:15
(18-01-2019, 13:22)Ekkard schrieb: Mit "das ganze System sollte komplett auf Steuern ohne Ausnahme" umgestellt werden, verstehe ich als Umbenennung all jener Zahlungen, die sich "Sozialleistungen" nennen.
So aehnlich. Renten-, Kranken-, Arbeitslosenversicherung, etc. tauchen dann gar nicht mehr auf sondern sind in allgemeinen Steuern enthalten, ohne explizit genannt zu werden (in internationalen Steuervergleichen werden solche Systemunterschiede gerne unter den Teppich gekehrt).
(18-01-2019, 13:22)Ekkard schrieb: Wird das dann nicht noch unübersichtlicher? Und besteht nicht die Gefahr, in Krisenzeiten die Zweckbindung des Sozialanteils zugunsten anderer staatlicher Erfordernisse zu missbrauchen?
Eigentlich ist es eher eine Vereinfachung. Wozu brauchen wir z.B. x verschiedene Krankenkassen?
Die Gefahr, dass Mittel umgewidmet werden, besteht natuerlich immer. Dass Mittel in Krisenzeiten gekuerzt werden, ist wohl auf lange Sicht unvermeidlich. Durch solche Prozesse sind ja Laender, in denen das steuerfinanzierte Sozialsystem der Normalfall ist (z.B. Schweden in den meisten Bereichen ausser der Arbeitslosenversicherung) auch schon gegangen. Einen unantastbaren Rentenfonds koennte man ja trotzdem beibehalten.
Ich sehe zumindest einen Vorteil durch die breitere "Beitrags"basis (jede Form des Einkommens, egal ob aus Arbeit, einem Beamtenverhaeltnis, Selbstaendigkeit oder Kapital). Missbraucht wird das System ja jetzt schon. Da ein Gros der Waehlerschaft im Rentenalter oder diesem zumindest schon nahe ist, wird da ja auch eher auf Wahlgeschenke geschaut. Dass die heute juengere Generation von ihren zum Teil hohen Beitraegen wohl kaum etwas wiedersehen wird, ist da sozusagen "eingeplant".