(01-04-2019, 11:13)Bion schrieb:(31-03-2019, 00:31)Sinai schrieb: Daß ab 1500 v. Chr. in Ägypten Opium bekannt war, wissen wir.
Woher?
Die medizinische Literatur der Antike nennt Opium erstmals im 3. Jh vC. Im Mittelmeerraum war es frühestens seit dem 4. Jh vC in Gebrauch.
"Die Sumerer bezeichneten den Schlafmohn als „Pflanze der Freude“.[8] Auf Zypern wurden in der späten Bronzezeit Flaschen hergestellt, die die Form einer Mohnkapsel hatten (Base Ring ware) und nach Analysen Opium enthielten.[9] 1975 wurde in der Hauptstadt Kition ein 14 Zentimeter langer Bronzezylinder aus dem 12. Jahrhundert v. Chr. ausgegraben, der als Opiumpfeife interpretiert wird und wohl aus dem Tempel einer Fruchtbarkeitsgottheit stammt. In Ägypten ließen sich Opium-Mixturen bis in die Zeit um 1800 v. Chr. zurückverfolgen. Die Ägypter importierten Opium offensichtlich von Zypern, bauten es später selbst im Niltal an und benutzten es bei Kulthandlungen.[10] Sie lagerten ihr Opium in speziellen Gefäßen, den Bibil-Krügen.
Aus dem alten Griechenland belegen archäologische Funde, dass die Griechen Opium für kultische und auch medizinische Zwecke gebrauchten. Die Mohnkapsel war das Symbol für den Schlafgott Hypnos[11], für Morpheus, den Gott des Traumes, für Nyx, die Göttin der Nacht, und für Thanatos, den Gott des Todes; diese Symbolkraft der Mohnkapsel für den Traum, den Schlaf und den Tod hat einen vielfältigen Niederschlag in der bildenden Kunst gefunden.[12] Im römischen Reich kam der Schlafmohn in den zweifelhaften Rang einer Wohlstandsdroge. Bei einer Inventur des kaiserlichen Palastes im Jahre 214 wurden insgesamt 17 Tonnen Opium gezählt."
Schlafmohn - Wikipedia
3. Herkunft und Geschichte
Dort sind Fußnoten mit Quellenangaben:
9. Veronica A. Tatton-Brown: Double juglet of Base Ring ware. In: Veronica A. Tatton-Brown: Ancient Cyprus. 2. Auflage. British Museum, London 1997, ISBN 0-7141-2120-7.
10. Horst Klengel: Handel und Händler im alten Orient. Böhlaus, Wien 1979, ISBN 3-205-00533-3, S. 173.
11. Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie – Abschnitt Hypnos. Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie.
12. Peter Schmersahl: Mohn in der bildenden Kunst – Eine Pflanze zwischen Traum und Tod. In: Deutsche Apotheker Zeitung. 143, 2003, S. 451–459.