(09-04-2019, 13:18)Ulan schrieb: Aber schauen wir mal auf die Bronze. Kupfer gab es im Mittelmeerraum genug. Ueber aegyptische Kupferminen auf der Sinaihalbinsel haben wir ja schon in anderen Zusammenhaengen geredet, aber der Hauptlieferant fuer Kupfer in der vernetzten Wirtschaft der damaligen Zeit war die Insel, die vom Kupfer ihren Namen hat, Zypern.
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Zinn ist dagegen im Mittelmeerraum fast gar nicht vorhanden. ( . . . ) Grosse Vorkommen, die in der Antike eine Rolle spielten, gab es im nordwestlichen Spanien, in der Bretagne, in Cornwall und im Erzgebirge.
Das nordwestlichen Spanien, die Bretagne, Cornwall und das Erzgebirge
Das Erzgebirge liegt nördlich der Wasserscheide Mittelmeer / Atlantik und die Elbe, die Moldau und die Saale entwässern in die Nordsee, somit in den Atlantik
Die Bretagne liegt am Atlantik
Das nordwestlichen Spanien liegt am Atlantik, konnte aber auch am Landweg mit dem Mittelmeer verbunden sein - hier ist von der Bronzezeit die Rede, und da gab es keine Straßen auf der Iberischen Halbinsel
Cornwall ist der westlichste Zipf der Hauptinsel der Britischen Inseln und ragt in den Atlantik
Hier fallen mir die "Zinninseln" ein, die Kassiteriden
Der antike griechische Geograph Strabon schrieb in seinem Hauptwerk Geographica über die Kassiteriden:
"Sie leben meist als Hirten von ihren Herden. Doch gibt es bei ihnen auch Bergwerke, in denen Zinn und Blei gewonnen werden, und für diese Metalle werden von den Kaufleuten Häute, Töpferware, Salz und Kupfergeschirr erhandelt. Lange vor unserer Zeit unterhielten die Phönikier allein zu ihnen Handelsbeziehungen und verheimlichten allen anderen den Seeweg dorthin.[2]"
[2] Strabon Geographie 3.5.11
Kassiteriden - Wikipedia
Hier nennt Strabon die Phönizier

