(10-04-2019, 23:32)Sinai schrieb:(10-04-2019, 23:00)Ulan schrieb:(10-04-2019, 22:48)Sinai schrieb: England wurde 1830 liberal
In Preussen passierte das uebrigens schon 1810.
Niemals. Die "Stein-Hardenbergschen Reformen" von 1810 führten zwar eine Art von Gewerbefreiheit in Preußen ein, die aber dennoch vielen Beschränkungen und Fesseln unterlag; ein Manchestertum war in Preußen undenkbar und auch von Seiten des Königs unerwünscht.
Die Wiege der Demokratie und des Parlamentarismus war ENGLAND und niemals Preußen
Versuchst Du mal wieder einen Punkt zu machen, indem Du das Zitat editierst? Du brachtest als einzigen konkreten Punkt die Abschaffung der Zünfte (was Du offensichtlich aus dem Zitat herauseditiert hast), und Preussen schaffte diese 1810 zwar nicht direkt ab, aber da die Mitgliedschaft freiwillig war, wurden sie bedeutungslos. Die Gewerbereformen waren ausdruecklich auf Ideen von Adam Smith aufgebaut.
Dass die 1848er Revolution hauptsaechlich eine buergerliche war, ist klar. So gross war die "Arbeiterschaft" damals eh noch nicht. Dass die wirtschaflichen Umbrueche auch soziale Umbrueche mit sich brachten, ist auch klar. Deshalb gingen die Handwerker etc. 1848 auf die Barrikaden, weil, wer betroffen ist von Umwaelzungen, moechte wenigstens mitreden duerfen.
Was mir nicht ganz klar ist, ist worauf Du hinauswillst. Ich habe manchmal so das Gefuehl, dass gewisse Kreise des Konservativismus der Irrmeinung anhaengen, man koenne die Zeit irgendwie anhalten oder zurueckdrehen. Dinge aendern sich. Reformen passieren fast immer nur dann, wenn es nicht anders geht. Die Welt veraendert sich laufend, und man kann nur versuchen, mitzulaufen. Preussen versuchte damals im Jahre 1810, nicht zurueckzubleiben; es wurde dann ja auch zum Zentrum der Industrialisierung. Politisch dauerte das halt noch etwas.