Zitat:Es ist eine schauriges Stelle. Niemand kann das wollen. Was können die Babys dafür ?
Das AT wirkt ins NT hinein (Daniel in Matthäus)
Ich kenne niemand, der diese Anordnung sinnvoll interpretieren kann
Ich zitiere dazu einen Evangelien-Kommentar (Sagrada Biblia 5. Nuevo Testamento. Facultad de Teología. Universidad de Navarra, Pamplona 2004.)
Vom Anfang der Not
Mt 24,3-14. Unter dem Eindruck der dramatischen Ankündigung fragen die Jünger den Meister nach dem Zeitpunkt der Geschehnisse(Mt 24,3). Genau genommen stellen sie eine zweifache Frage:
einerseits nach dem Eintreten dieser Ereignisse, und andererseits nach seiner Wiederkunft (seiner
„Parusie“, also nach seinem Kommen in Herrlichkeit) und nach dem Ende der Welt.
Möglicherweise haben die Jünger, der Mentalität der Epoche entsprechend, beide Ereignisse gleich gesetzt: Die Zerstörung des Tempels konnte für sie nur das endgültige Kommen des Reiches Gottes bedeutet. Der Herr korrigiert diese zu enge Sicht und unterscheidet zwei Momente: Einerseits ist da das Auftreten von Betrügern, die sich als Messias ausgeben, und das Kommen von großen Drangsalen,
die in der apokalyptischen Literatur das Nahen des Weltendes anzeigten (vgl. Mt 24,4-8); andererseits weist Jesus darauf hin, dass das „noch nicht das Ende ist“ (Mt 24,6), sondern dass diese Zeichen nur den „Anfang der Wehen“ (Mt 24,8) ankündigen. Aus unserer Sicht ist klar, dass sich diese Ereignisse auf die Geschehnisse vor der Zerstörung Jerusalems beziehen, die ein Bild für die Bedrängnisse der Christen aller Zeiten sind (vgl. Mt 24,9-14): innere und äußere Schwierigkeiten Mt 24,9-11), bis zur Gefahr schwach zu werden (Mt 24,12). Aber es gilt auszuharren: die Beharrlichkeit sichert das Heil
(Mt 24,13). Die verschiedenen Drangsale sind nicht Zeichen für das Ende, sondern nur die üblichen Umstände, die die christliche Verkündigung begleiten. Das Evangelium wird in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker verkündet werden (Mt 24,14). Dann jedoch wird das Ende kommen. Mit
seinen Worten enthüllt Jesus ein hoffnungsvolles Programm für den Christen: Das Ende der Welt ist nicht eine Folge von Katastrophen, sondern ein Heilsereignis – denn das Evangelium erreicht alle Menschen. Der Herr lehrt uns auf diese Weise auch, dass wir gelassen in den Schwierigkeiten ausharren sollen. „Mutlosigkeit ist der Feind deiner Beharrlichkeit. Wenn du nicht gegen die
Mutlosigkeit angehst, wirst du zuerst dem Pessimismus verfallen und schließlich der Lauheit. Sei Optimist“ (Escrivá, Der Weg, Nr. 988).
Vom Höhepunkt der Not
Mt 24,15-28. Die Rede greift nun erneut die vorigen Aussagen des Herrn auf (Mt 24,5-8). Zu Beginn (Mt 24,15-22) bezieht sich Jesus anscheinend besonders auf die unvorstellbaren Schrecken der Zerstörung Jerusalems, die mit unvorstellbaren Leiden verbunden ist (vgl. Mt 24,21) und beschreibt sie als „unheilvollen Gräuel an heiligem Ort“ (Mt 24,15). Damit nimmt er auf verschiedene Stellen im Buch Daniel (9,27; 11,31; 12,11) Bezug, wo der Prophet von der Entweihung des Heiligtums durch die Truppen des Königs Antiochus IV. Epiphanes spricht (1 Makk 1,54). Jesus wendet dieses Ereignis
aus der Geschichte Israels auf die künftige Zerstörung Jerusalems an; deshalb fordert er – „der Leser begreife“ – eine größere Aufmerksamkeit auf den Text von Daniel. Es wird, sagt Jesus, eine neuerliche Verwüstung stattfinden, bei der der Tempel geschliffen wird, um den Götzendienst einzuführen. In der Tat wurde der Tempel von den römischen Truppen zerstört und profaniert; und im 2. Jh.n.Chr. ließ Kaiser Hadrian eine Statue Jupiters auf den Ruinen des Tempels aufstellen.
Dann (Mt 24,23-28) kündigt der Herr neues Unheil an: abgesehen von den Leiden werden falsche Propheten auftreten (Mt 24,24), die falsche Zeichen wirken. Ja, sie werden sich als der wahre Christus, der kommen soll (Mt 24,26), ausgeben. Für alle diese Fälle gibt der Herr ihnen nur einen Hinweis: „Ihnen sollt ihr nicht glauben“ (vgl. Mt 24,23.26). Das Kommen des Menschensohnes wird nicht verborgen und nur für Einzelne stattfinden, sondern offenkundig sein, wie ein Blitz, der die ganze Erde erleuchtet (Mt 24,27).