06-08-2019, 12:25
Ekkard schrieb:Eine logische Aussage wäre diese:
Wenn es eine allumfassende, über alle Kräfte des Universums herrschende und über alle Information verfügende Gottheit gibt, dann gibt es nur diese eine (Ausschluss durch Einschluss aller anderen Möglichkeiten).
Die Frage ist nur, trifft die wenn-Bedingung zu. Wenn nicht, könnte jede Gesellschaft, jeder Planet über verschiedene Götter verfügen und umgekehrt.
Diese Aussage operiert mit undefinierten bzw. implizit widersprüchlichen Begriffen und ist daher auch nicht logisch.
Konkret: Wie möchtest Du den Begriff "e i n e r allumfassenden Gottheit" definieren? Falls Deine Gottheit allumfassend sein soll, kann sie unmöglich den Gesetzen der Raum-Zeit unterworfen sein, muss daher außerhalb unserer Raum-Zeit-Blase existieren können. In diesem Fall wird der Begriff "eins" aber obsolet, da er den klassischen Raumbegriff voraussetzt. (Die Zahlenzuordnung "Eins, Zwei, Drei,..." setzt Trennendes voraus, einen Abstand, mithin eine spezielle Eigenschaft eines metrischen Raumes.)
Sollte Deine Gottheit hingegen innerhalb der Raum-Zeit existieren, dann ist sie nicht allmächtig ("allumfassend"), da den Gesetzen der Raum-Zeit unterworfen.
Zudem ist auch im zweiten Fall der Begriff "eines Gottes" ebenso unsinnig, wie jener "eines einzelnen Tones". Bekanntlich kann jeder Ton als eine Anzahl unendlich vieler "reiner" Töne (im math. Kontext: Sinusschwingungen bestimmter Frequenz und Amplitude) dargestellt werden. Der Klavierton a ebenso wie der Geigenton a, und der Unterschied beider a ´s besteht in der unterschiedlichen Amplitudengewichtung des unendlichen Spektrums "reiner Töne". Die Aussage "a ist e i n Ton" ist also ebenso richtig wie die Aussage "a besteht aus 3 Tönen" oder "a besteht aus unendlich vielen Tönen". Jede Aussage ist richtig aber letztlich wesenlos. Interessant ist bloß der quantitative Aspekt der Zusammensetzung zu einem Klavierton oder einem Geigenton. (Fourier-Theorem.)
Daher ist die Konzeption "eines Gottes" begrifflich leer, ebenso wie das Konstrukt der "Dreieinigkeit". Unabhängig von jeder theologischen Tüftelei oder jeder "Glaubenserfahrung". Erstere sollten mit klaren Begriffen operieren, letztere sollte auf Metaphysik verzichten. Die ständige dilettantische Vermischung unzulässiger Ebenen hat die Warzenschweinstruktur des Katholizismus erschaffen.