(10-08-2019, 13:43)Sinai schrieb: Der Versuch, die Nervenbahnen als elektrische Leiter zu werten, ist allerdings etwas schwer zu verstehen. Denn der Mensch ist kein Roboter mit isolierten Metalldrähten, sondern ein feuchtes Gebilde das überwiegend aus Wasser besteht und die Nerven bestehen doch auch aus Zellen die Wasser enthalten und die Nervenhüllen auch
Um es auf den Punkt zu bringen: ein elektronisches System arbeitet nur wenn es trocken ist - aber der Körper von Mensch und Tier braucht Feuchtigkeit, in der Wüste stirbt er
Sinai, es tut mir wirklich leid, aber ist das Dein Ernst? Du redest hier von Mittelstufenwissen in Biologie, als ob Du noch nie etwas davon gehoert haettest. Du kannst die elektrische Spannung ueber jede Zellmembran relativ einfach messen. Selbst in der Schule hatten wir ein Experiment, wie man einen Frosch elektrisch steuert, und Experimente mit den Stromsignalen, die ein Froschnerv transportiert, sind auch sehr instruktiv.
Natuerlich sind auch unsere elektrischen Leiter zum Gutteil isoliert. Ene Beschaedigung dieser elektrischen Isolierung ist z.B. das Problem bei der Multiplen Sklerose, wo die elektrische Signalleitung wegen der Zerstoerung der Isolierung zusammenbricht.
Allerdings wird mir jetzt klar, warum Du gar keine Chance hast, solche Aussagen zu verstehen, wie, dass man Leben als das Vorhandensein eines elektrischen Potentials ueber die Zellmembran definieren kann, und die Abwesenheit eines solchen als Tod. Dein Biologie-Wissen ist in etwa auf Grundschulniveau. Dass Du nicht mal weisst, wie eine normale Zelle aussieht und wie deren elektrisches Potential aufgebaut wird, ist ehrlich gesagt ein bisschen blamabel. Tu' mal etwas gegen diese Wissensluecken.
(10-08-2019, 13:43)Sinai schrieb: Der Fisch lebt im Wasser, er ist nicht abgekapselt wie eine wasserdichte Taucheruhr, er hat unzählige Öffnungen: Mund zum essen und trinken, zum einsaugen von Wasser zwecks Atmung, Kiemen zum ausstoßen des Wassers, Seitenlinienorgane mit unzähligen Poren, der Fisch legt Eier ab, gibt Samen ab, scheidet Exkremente aus, er riecht mit seiner Nase was im Wasser ist
Selbst Du solltest etwas vom Zitteraal gehoert haben, der seine Beute mittels Stromschlaegen toetet. Ich zitiere Wikipedia: " Abhängig von deren Körpergröße, können die meisten ausgewachsenen Tiere mindestens 600 Volt, manche besonders großen Exemplare eine Spannung von bis zu 860 Volt bei einem Strom von 1 Ampere in zwei Millisekunden und somit kurzfristig eine Leistung von 860 Watt erzeugen." Die Elektrocyten, also die Strom erzeugenden Zellen, sind umgebaute Nerven- oder Muskelzellen. Nicht nur unsere Nerven funktionieren elektrisch, unsere Muskeln fuer einen Teil ihrer Funktion auch.
Das Riechen, die Seitenlinienorgane oder die Steuerung der Exkrementausscheidung funktioniert natuerlich ebenfalls elektrochemisch. Auch Haie finden ihre Beute, indem sie die elektrischen Felder orten, die jedes Lebewesen erzeugt (hauptsaechlich, aber nicht nur, durch de Muskelbewegungen). Das geht im Wasser offensichtlich einfacher als an Land.
(10-08-2019, 13:43)Sinai schrieb: Und Delphine gebären ihre Jungen sogar ins Wasser - ohne "Kurzschluß"
Daß das kein lebender Computer ist, sondern etwas ganz anderes, drängt sich auf
Man kann das Leben nicht als Computer erklären
Ja, wenn man wie Du nicht mal eine Ahnung von ganz grundlegenden biologischen Fakten hat, die man schon in der Schule lernt, dann kommt man auf abwegige Gedanken. Du kannst das Leben nicht als Computer erklaeren. Das aendert nichts daran, dass es zum Grossteil so funktioniert, nur halt elektrochemisch (also die elektrischen Potentiale und Stroeme nutzend, die chemische Vorgaenge erzeugen), nicht rein elektrisch. Ein Beispiel fuer ein elektrochemisch arbeitendes Teil in der Technik waere z.B. eine Batterie, egal ob die im Telefon oder die im Auto.
Und wir wissen weit mehr als nur das. Wir wissen bis ins kleinste Detail, wie diese elektrischen Potentiale und Stroeme erzeugt werden, wie sie weitergeleitet werden, etc. Und ja, wir wissen solche Dinge zu 100%. Einzelne Zellen haben dabei uebrigens Funktionen, wie wir sie auch von elektrischen Bauteilen kennen, wie Kapazitoren, Kondensatoren, etc. Nur beim Hirn selbst wird's bei der schieren Masse von unterschiedlichsten Zellen und diversen biochemischen Botenstoffen etwas unuebersichtlich. Da kennen wir die Schritte nur teilweise.
(10-08-2019, 13:43)Sinai schrieb: Vielleicht weiß man in 100 Jahren, wie das mit der Übertragung von Signalen vom Auge zum Gehirn funktioniert und vielleicht wird man dann über die heutigen Lehrbücher lachen
Nee, das weiss man heute schon ganz genau. Du solltest weniger auf Konforms Geschwaetz geben. Du musst auch nichts auf mein "Geschwaetz" geben; solche Informationen sind tatsaechlich frei verfuegbar fuer jeden, der tatsaechlich etwas lernen will.
(10-08-2019, 13:43)Sinai schrieb: Die "Wissenschaft" ist ja immer so gescheit und hochmütig. Wie lachte man über Robert Koch im Jahre 1880 als er seine Lehre verkündete - und heute ist die Lehre mit Stand 1870 völlig überholt
Die Mediziner von 1870 kamen sich so gescheit vor, "Götter in Weiß", aber aus heutiger Sicht waren sie sehr schlecht ausgebildet
Und in 100 Jahren, 2119 wird man die heutigen Medizinbücher belächeln
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Das Wissen der Universitäten hat eine Halbwertszeit
Früher wurde diese in Jahrhunderten bemessen. Heute ist sie sehr kurz. Das Wissen von heute ist in 10 Jahren nur mehr die Hälfte wert !
So mancher Forscher (angeblich schon Sokrates) sagte in seinen alten Tagen ehrfurchtsvoll: "Ich weiß daß ich nichts weiß!"
Der arme Sokrates. Er wird so oft missverstanden.
Auch wenn in Deiner Aussage ein wahrer Kern steckt - wir werden noch viel finden, was unser gegenwaertiges Wissen umkrempeln wird - so stellt Dir trotzdem Deine vollkommene Unkenntnis von Biologie wenigstens auf Unterstufenniveau ein Bein. Dass diese Vorgaenge alle elektrisch ablaufen, wird nie durch irgendeine neue Erkenntnis umgestossen werden. Das kann tatsaechlich jeder, sogar im Konformschen Sinn, heutzutage selbst messen. Und selbst Du wirst wohl schon Kontakt damit gemacht haben, wenn Du zum Arzt gehst und dieser dann ein EKG macht - wie der Name schon sagt, ein Elektrokardiogramm. Wenn er die Elektroden auf Deinem Koerper fixiert, misst er die ekektrischen Felder, die die Stroeme in Deinem Herzmuskel machen. Aber nein, Du "kannst Dir das nicht vorstellen". Fang einfach mal richtig an zu ueberlegen.