(14-08-2019, 12:21)Sinai schrieb: @Ulan: Da es hier nicht um ein Zwiegespräch zwischen uns beiden geht, und hoffentlich eine Forenöffentlichkeit mitliest, habe ich zitiert. Wir wollen ja nicht zu zweit diskutieren, ein Forum hat ja den Sinn, daß Viele mitlesen - und bei Interesse in die Diskussion einsteigen.
In die Diskussion neu hinzukommende wissen nicht, worum es geht, und verlieren leicht den Faden, wenn man auf frühere Beiträge antwortet. (Mir geht es jedenfalls so, wenn ich in eine laufende Diskussion eintrete - da sind irgendwelche Antworten auf mir nicht ersichtliche Fragen.)
Die Sachen stehen direkt darueber und brauchen auch fuer andere Leute nicht wiederholt zu werden. Da ich die Dinge, die Du zitierst, bereits kommentiert habe, ist auch klar, dass diese auch fuer unsere Zwecke nicht wiederholt zu werden brauchen. Ich hatte diese Punkte nicht ueberlesen, ich hatte ihre Relevanz fuer die Frage abgelehnt.
(14-08-2019, 12:21)Sinai schrieb: Zum Thema:Ein Strohmann. Das hat niemand behauptet und ist hier auch nicht Thema.
Ich will darauf hinweisen, daß Religion nicht auf rückständige Staaten beschränkt ist, wie oft so gerne behauptet wird.
(14-08-2019, 12:21)Sinai schrieb: Der erwähnte Schulstreit um die Lehrbücher (Schöpfungsgeschichte versus Evolutionstheorie) fand nicht in Sizilien 1950 und nicht im Kongo 2019 statt, er läuft im modernsten Industriestaat der Welt ab.
Das habe ich ja beantwortet, aber dazu faellt Dir anscheinend nichts ein, da Dir da die Daten fehlen. Ich habe Dich darauf hingewiesen, dass der Streit im Suedosten der USA stattfindet, also grob gesehen den ehemaligen Suedstaaten. Die Gegend hat einen ueberdurchschnittlich hohen Anteil Afroamerikaner, grosse Probleme mit extremer Armut in der Flaeche, und die Schulen taugen nichts, da die Qualitaet der Schulen direkt davon abhaengt, wieviel Geld die jeweilige Gemeinde hat; sie muessen das naemlich selbst finanzieren.
Wir koennen das Gebiet auch noch weiter spezifizieren, da wir hier nur darauf schauen muessen, welche Religonsgemeinschaft in einer bestimmten Gegend die staerkste ist. Hier habe ich gerade eben eine Karte direkt von us.gov (dem statistischen Datenserver der US-Regierung) runtergeladen, mit Daten auf County-Basis:
*https://i.imgur.com/5wV9GPx.jpg
Siehst Du die rote Flaeche, die fast den ganzen Suedosten der USA bedeckt? Das ist, wo die Southern Baptists das sagen haben, eine evangelistische, fundamentalistisch protestantische Kirche. Auch das habe ich schon erwaehnt. Dort findet diese Schuldiskussion statt.
Noch eine Anmerkung: Die Sache mit der Banknote nervt langsam. Das hast Du jetzt schon x-mal gebracht, und ich kann dir auch dieselbe Antwort geben, wie x-mal zuvor: Die USA sind eins der wenigen Laender, die ganz bewusst beschlossen haben, Gott in der Verfassung nicht zu erwaehnen. In der deutschen Verfassung steht Gott im ersten Satz der Praeambel, aber die Gruendungsvaeter der USA hatten beschlossen, dass Gott in dem Gruendungdokument ihres Staates nicht zu suchen hat, da es ein Staat fuer jedermann sein sollte. Die Gruendungsvaeter der USA waren mehrheitlich Deisten, also Leute, die meinen, dass Gott sich eh nicht mehr in unser Leben einmischt. Wenn andere Generationen mal etwas religioeser werden oder auch weniger religioes, ist das halt so. Das drueckt sich in jedem Land halt anders aus, aber da gibt es keinen prinzipiellen Unterschied. Die jetzige relgioese Welle ist auch nur das, eine Welle. Die gibt's in den USA periodisch immer wieder mal, und sie ebbt meist nach einiger Zeit wieder ab. Auch in den USA ist der fundamentalistisch orientierte religioese Kern eine Minderheit.