25-02-2003, 03:05
Buddhismus:
Ich versuche es mal punktuell und kurz ;)
1. Wer bin ich?
Ich bin nicht, was ich mir einbilde zu sein, nämlich ein für sich seiendes autarkes Selbst. Ich bin ständig im Wandel in Körper und Geist. Eine Seele als unabänderliches Ich existiert nicht.
Ich bin gefangen und bedingt durch die Unwissenheit, generell als Menschen aber zur eigenständigen Befreiung fähig.
2. Was ist der Sinn unserer Existenz?
Es gibt keinen unserer Existenz innewohnenden Sinn. Schon allein der Begriff des Seins oder des existierens ist irreführend. Ich als Geist bin in soweit, als das ich mir quasi einbilde oder einrede zu sein. Dies wird durch eine lange Kausalkette hervorgebracht, die durch meine Gier nach Leben, meinem Lebensdurst, aufrechtgehalten und als Kreislauf immer wiederkehren wird, solange ich ihn nicht durchbreche. Dies kann ich mit dem Dhamma, der Lehre und dem Weg des Buddha.
3. Wer oder was ist Gott und was sind seine Eigenschaften?
Die Vorstellung eines omnipotenten und omnipräsenten Schöpfergottes ist unlogisch. Denn die Voraussetzung zum sein ist Entstehen und Vergehen. Das ist ein Aspekt des Prinzips des Entstehens-in-Anhängigkeit. Das heisst, dass alles was ist sich verändert, es gibt nichts konstantes am Sein selbst, denn es existiert nicht als ein Selbst, als Objekt. Wäre Gott tatsächlich allmächtig usw. dann könnte er uns nicht sehen, nicht geschaffen haben, einfach keine Art der Interaktion mit uns eingehen oder mit irgendetwas.
Tut er dies, so verändert er sich, ist dem Entstehen und Vergehen unterworfen, damit nicht ewig.
Götter werden generell nicht geleugnet, werden aber als Teil des Samsara, des Leidenskreises gesehen, damit also auch als vergänglich.
4. Wie kann ich wirklich glücklich werden?
Wirkliches Glück findet sich in der Abwesenheit jeglichen Leids. Alles, was ich im Alltag oder in der Gesellschaft als Glück sonst bezeichne, ist deswegen leidvoll, da es nicht ewig existiert, ich es also vermissen werde. Alles Glück ist vergänglich. Was wirkliches Glück ist, ist die Abwesenheit von "normalen" Glück. Es gilt also das "wahre Glück" anzustreben.
Zitat Pali-kanon (Korb der Lehrreden) "Vom edlen Streben" (die verkürzte Fassung ;) :
Mönche:
"Was ist das Edle Streben?"
Buddha:
"Was nennt man der Geburt, dem Altern, der Krankheit, dem Sterben, dem Kummer und der Beschmutzung unterworfen?
Weib und Kind, Knecht und Magd, Schaf und Ziege, Hahn und Schwein, Elefant und Rind, Roß und Stute, Gold und Silber.
Da, ihr Mönche, sucht einer, selber der Geburt, dem Altern, der Krankheit, dem Sterben, dem Kummer und der Beschmutzung unterworfen, in diesem unterworfen sein das Elend erkennend, die geburtfreie, die alternsfreie, die krankheitsfreie, die totfreie, die kummerfreie, die beschmutzungsfreie unvergleichliche innere Beruhigung, das Verlöschen.
Dieses, ihr Mönche, ist das edle Streben."
5. Was sind wirkliche Werte?
Wirkliche Werte sind Werte, die das karmische Prinzip berücksichtigen, oder dies auch nur erreichen, selbst wenn das Prinzip nicht bekannt sein sollte. D.h. Werte die Leid mindern/meiden und wirkliches Glück vermehren. Für den Buddhisten gelten im Alltag die fünf Selbstverpflichtungen:
1. Nicht töten.
2. Nicht-gegebenes nicht nehmen.
3. Keine unheilsame Rede.
4. Kein Ehe-/Treuebruch.
5. Keine berauschenden Mittel (Medizin ist IMMER erlaubt)
6. Was muß ich tun, um mit Gott in Verbindung zu treten?
Es gibt keinen, also war's das von meiner Stelle schon :)
Danke,
Jazzter
Ich versuche es mal punktuell und kurz ;)
1. Wer bin ich?
Ich bin nicht, was ich mir einbilde zu sein, nämlich ein für sich seiendes autarkes Selbst. Ich bin ständig im Wandel in Körper und Geist. Eine Seele als unabänderliches Ich existiert nicht.
Ich bin gefangen und bedingt durch die Unwissenheit, generell als Menschen aber zur eigenständigen Befreiung fähig.
2. Was ist der Sinn unserer Existenz?
Es gibt keinen unserer Existenz innewohnenden Sinn. Schon allein der Begriff des Seins oder des existierens ist irreführend. Ich als Geist bin in soweit, als das ich mir quasi einbilde oder einrede zu sein. Dies wird durch eine lange Kausalkette hervorgebracht, die durch meine Gier nach Leben, meinem Lebensdurst, aufrechtgehalten und als Kreislauf immer wiederkehren wird, solange ich ihn nicht durchbreche. Dies kann ich mit dem Dhamma, der Lehre und dem Weg des Buddha.
3. Wer oder was ist Gott und was sind seine Eigenschaften?
Die Vorstellung eines omnipotenten und omnipräsenten Schöpfergottes ist unlogisch. Denn die Voraussetzung zum sein ist Entstehen und Vergehen. Das ist ein Aspekt des Prinzips des Entstehens-in-Anhängigkeit. Das heisst, dass alles was ist sich verändert, es gibt nichts konstantes am Sein selbst, denn es existiert nicht als ein Selbst, als Objekt. Wäre Gott tatsächlich allmächtig usw. dann könnte er uns nicht sehen, nicht geschaffen haben, einfach keine Art der Interaktion mit uns eingehen oder mit irgendetwas.
Tut er dies, so verändert er sich, ist dem Entstehen und Vergehen unterworfen, damit nicht ewig.
Götter werden generell nicht geleugnet, werden aber als Teil des Samsara, des Leidenskreises gesehen, damit also auch als vergänglich.
4. Wie kann ich wirklich glücklich werden?
Wirkliches Glück findet sich in der Abwesenheit jeglichen Leids. Alles, was ich im Alltag oder in der Gesellschaft als Glück sonst bezeichne, ist deswegen leidvoll, da es nicht ewig existiert, ich es also vermissen werde. Alles Glück ist vergänglich. Was wirkliches Glück ist, ist die Abwesenheit von "normalen" Glück. Es gilt also das "wahre Glück" anzustreben.
Zitat Pali-kanon (Korb der Lehrreden) "Vom edlen Streben" (die verkürzte Fassung ;) :
Mönche:
"Was ist das Edle Streben?"
Buddha:
"Was nennt man der Geburt, dem Altern, der Krankheit, dem Sterben, dem Kummer und der Beschmutzung unterworfen?
Weib und Kind, Knecht und Magd, Schaf und Ziege, Hahn und Schwein, Elefant und Rind, Roß und Stute, Gold und Silber.
Da, ihr Mönche, sucht einer, selber der Geburt, dem Altern, der Krankheit, dem Sterben, dem Kummer und der Beschmutzung unterworfen, in diesem unterworfen sein das Elend erkennend, die geburtfreie, die alternsfreie, die krankheitsfreie, die totfreie, die kummerfreie, die beschmutzungsfreie unvergleichliche innere Beruhigung, das Verlöschen.
Dieses, ihr Mönche, ist das edle Streben."
5. Was sind wirkliche Werte?
Wirkliche Werte sind Werte, die das karmische Prinzip berücksichtigen, oder dies auch nur erreichen, selbst wenn das Prinzip nicht bekannt sein sollte. D.h. Werte die Leid mindern/meiden und wirkliches Glück vermehren. Für den Buddhisten gelten im Alltag die fünf Selbstverpflichtungen:
1. Nicht töten.
2. Nicht-gegebenes nicht nehmen.
3. Keine unheilsame Rede.
4. Kein Ehe-/Treuebruch.
5. Keine berauschenden Mittel (Medizin ist IMMER erlaubt)
6. Was muß ich tun, um mit Gott in Verbindung zu treten?
Es gibt keinen, also war's das von meiner Stelle schon :)
Danke,
Jazzter