11-03-2020, 20:10
(11-03-2020, 18:45)Adamea schrieb: Gut und Böse sind also nur 2 Wertmaße. Das Bessere ist der dritte und höchste Wert.
Ja, das heißt doch, dass sich ein Dreieck ergibt, die beiden dualistischen (irgendwie zwillinghaften) Größen wie hier gut und böse, werden durch eine übergeordnete Wahrheit ersetzt ("transzendiert" ist und bleibt ein furchtbares Wort). Und um diese übergeordnete Wahrheit sollte es in der Religion gehen. Wenn also Christus in der Bergpredigt von "Gerechtigkeit" spricht, dann meint Er damit höchstwahrscheinlich nicht die relative, sondern die absolute Ebene.
Wenn Christus am Kreuz hängt, und seinen Peinigern vergibt, dann ist das die Demonstration des übergeordneten Standpunkts schlechthin. In diesem Moment der "göttlichen Gerechtigkeit" gibt es kein Gut und Böse, kein gerecht und ungerecht, kein Opfer und Täter mehr.
(11-03-2020, 18:45)Adamea schrieb: Die Logik habe ich in dieses Thema gebracht, weil die Kirchen sagen, dass die Lebenslänge von Gott bestimmt sei. Wenn man das logisch weiter denkt, muss man dazu zählen/bedenken, dass das Leben zu Lebenszeit bereits verlängert wird und die Sterbehilfe, dieser Verlängerung durch den Mensch ein Ende gibt, mit dem Gott einverstanden sein muss.
Das kannst Du schon einwenden, da bin ich aber nicht ganz bei Dir, weil der übergeordnete Standpunkt fehlt, und so bleibt es eine "horizontale" Logelei.
Das Dogma eines Schöpfergottes bleibt weiterhin zugrundegelegt. Laut den Bischöfen ist dieser "Herr über Leben und Tod". Der übergeordnete Standpunkt der Religion ist aber, dass es etwas gibt, das nie geboren wurde und deswegen auch nicht sterben kann. (Was um Himmels Willen demonstriert Christus denn mit Seinem Wiedererscheinen nach dem "Tod"?!) Ein angeblich von Gott geschaffener Körper, der Geburt und Tod unterliegt, kann also gar nicht maßgeblicher Gegenstand religiöser Überlegungen zu diesem Thema sein. Und das ist eben genau das, was unsere kleingeistigen Herrn Bischöfe völlig übersehen, und so in aller Öffentlichkeit das, worum es in der Religion geht, so furchtbar schlecht und unreflektiert und halbgar und vernebelt darstellen.
In Asien finde ich die Darstellung viel substantieller, weil eben zwischen Relativ und Absolut unterschieden wird. In Indien mag es üblich gewesen sein, dass wenn einer alt ist und findet dass er genug gelebt hat und der Körper eh nicht mehr viel taugt, dann geht er halt in den Wald. In dem Alter, drei Tage ohne Essen, und das wars, Körper und Seele trennen sich, und weiter gehts, kein Schöpfergott-Blödsinn.
(Eine Zusammenstellung über den Tod in der indischen Kultur habe ich hier versucht: +http://www.kleine-spirituelle-seite.de/files/template/pdf/tod_in_der_indischen_kultur-sadhguru.pdf )

