19-04-2020, 20:02
Hallo Benjamin,
ich habe mal mit deiner Umfrage begonnen und dort abgebrochen, wo es um die Frage ging, wann ich mich von meinem (ererbten) Glauben losgesagt habe.
Das kann ich gar nicht sagen. Habe ich mich überhaupt losgesagt? Ich bin immer noch Gemeindeglied. Nur: Es ist mir schon seit vielen vielen Jahren klar, dass das Neue Testament eine Sammlung von Mythen ist. Den Ideen der so genannten Bergpredigt folge ich durchaus, mache daraus aber bestenfalls eine Haltung kein strenges Regelkorsett. Ich bin also gar kein Fundamentalist, sehe die Hölle als etwas Diesseitiges (üble Nachrede, Unterdrückung, Hass, Verfolgung, Mord, ...) und nach meinem Tod (mehr) gilt alles das, was ich hinterlassen habe, bis es im Meer der Informationen aufgegangen (verdünnt) ist.
ich habe mal mit deiner Umfrage begonnen und dort abgebrochen, wo es um die Frage ging, wann ich mich von meinem (ererbten) Glauben losgesagt habe.
Das kann ich gar nicht sagen. Habe ich mich überhaupt losgesagt? Ich bin immer noch Gemeindeglied. Nur: Es ist mir schon seit vielen vielen Jahren klar, dass das Neue Testament eine Sammlung von Mythen ist. Den Ideen der so genannten Bergpredigt folge ich durchaus, mache daraus aber bestenfalls eine Haltung kein strenges Regelkorsett. Ich bin also gar kein Fundamentalist, sehe die Hölle als etwas Diesseitiges (üble Nachrede, Unterdrückung, Hass, Verfolgung, Mord, ...) und nach meinem Tod (mehr) gilt alles das, was ich hinterlassen habe, bis es im Meer der Informationen aufgegangen (verdünnt) ist.
(19-04-2020, 15:35)Benjamin_Momo schrieb: Meine These: Die Auswirkungen, die der christliche Fundamentalismus auf den Gläubigen hat, sind im gesamten Kontext der Entwicklung des Menschen betrachtet überwiegend negativ, und rechtfertigen höhere religionskritische öffentliche Bildung. Ein Beispiel: Wenn Religion in Schulen unterrichtet wird, müsste auch gewährleistet sein, dass Religionskritik in gleichen Anteilen ihren Platz in der Bildung findet.Das ist durchaus wünschenswert. Man muss aber auch bedenken, dass Kirche eine eigene Herrschaftsideologie entwickelt hat, so dass wenig spektakuläre Lebens- und Leidensverbesserungen (Lesen und Schreiben lernen, Kranken- und Altenversorgung, Lebensberatung) weit in den Hintergrund gerückt worden sind.
(19-04-2020, 15:35)Benjamin_Momo schrieb: Einige meiner Hauptargumente zusammengefasst:Das ist ein so genanntes Herrenwort und stammt nicht primär von der Kirche. Allerdings ist deren Interpretation als Lebensregel glatt gegen das, was der Wanderprediger Jesus wollte, nämlich den Legalismus aufzuheben und das mosaische Gesetz auf seinen Sinn zurück zu führen. Die Opposition waren damals Schriftgelehrte und Pharisäer, die sich fein säuberlich eine Reihe von Regeln zusammen gesucht hatten und nun glaubten vor Gott gerecht zu sein. Jesu Ansicht: Nein, kein Mensch kann vor Gott durch Einhaltung solcher "Gesetze" gerecht werden, sondern nur durch gerechtes Handeln (Gleichnis vom barmherzigen Samariter).
- Das Christentum muss in den Menschen erst einmal ein Sündenbewusstsein schaffen, ... Es schafft einen unmöglichen Anspruch an den Menschen (Wer eine Frau nur begehrlich ansieht, hat bereits die Ehe gebrochen) um ihn dann daraus zu erlösen.
(19-04-2020, 15:35)Benjamin_Momo schrieb: - Das Konzept von Himmel und Hölle macht immer noch Menschen Angst. Außerdem nimmt es den Menschen den freien Willen. Niemand, der an die Hölle glaubt, kann sich freiwillig gegen Gott entscheiden. Durch die Konsequenz der Hölle fordert Gott einen Glaube ein, der auf Angst vor Bestrafung gegründet ist.Dem ist beizupflichten. Aber darüber kommt man leicht hinweg, wenn man die tatsächliche Relativität unserer Welt betrachtet. Es gibt keinen Ort für "Himmel und Hölle" weder im Universum noch im Spannungsfeld zwischen Gut und Böse, also sind das alles nur Metaphern.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard