30-05-2020, 11:44
@Davut: "Wer nie sein Brot mit Tränen aß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Gemeint sein können nur trostspendende Engel. Danach heißt es aber anklagend: "Ihr lasst den Armen schuldig werden, dann überlasst ihr ihn der Pein." Tun die Engel Unrecht? Goethe setzt in diesem Gedicht nach "Pein" einen Doppelpunkt und die Worte: "Denn alle Schuld rächt sich auf Erden." Der Herr Geheimrat hätte hier etwas ausführlicher seine Meinung darlegen sollen, um sie verständlich zu machen. Immerhin schrieb er als 33-Jähriger an Lavater unmissverständlich, dass er zwar "kein Widerchrist", aber "ein dezidierter Nichtchrist" sei. Als er in seinem Alterswerk "Faust" zum Schluss die Gottesmutter und einen "Chorus mysticus" auftreten lässt, meinte ein Kritiker enttäuscht: "Hier verkommt die geniale Dichtung zur christlichen Operette."
Das Forum ist so konzipiert, dass vor allem wissenschaftliche Erkenntnisse zur Religion, insbesondere zu ihrer Geschichte, diskutiert werden. Persönliche Anmerkungen am Rande werden aber auch geduldet.
Wenn es in einem Kirchenlied heißt: "Lobe den Herrn, der alles so herrlich regieret", dann klingt das natürlich wie ein Hohn auf die brutale Realität des Lebens. Auch im Tierreich. Schon Buddha hat zutreffend festgestellt: "Das Elend überwiegt." Die Religionen verweisen aber auf eine himmlische Welt, in die sich das irdische Jammertal dermaleinst verwandeln soll. Nach einem Konzert des Wunderkindes Yehudi Menuhin rief Einstein emotional überwältigt: "Jetzt weiß ich, dass es einen Gott im Himmel gibt." Das war natürlich nicht im naturwissenschaftlichen Sinne gemeint. Es lohnt sich aber, Einsteins verschiedene Ausführungen zur Gottesfrage nachzulesen.
Morgen ist Pfingsten, für Goethe "das lieblichste der Feste". Wer sich den entsprechenden Bibeltext einmal vornimmt, wird vielleicht zum Nachdenken angeregt.
Das Forum ist so konzipiert, dass vor allem wissenschaftliche Erkenntnisse zur Religion, insbesondere zu ihrer Geschichte, diskutiert werden. Persönliche Anmerkungen am Rande werden aber auch geduldet.
Wenn es in einem Kirchenlied heißt: "Lobe den Herrn, der alles so herrlich regieret", dann klingt das natürlich wie ein Hohn auf die brutale Realität des Lebens. Auch im Tierreich. Schon Buddha hat zutreffend festgestellt: "Das Elend überwiegt." Die Religionen verweisen aber auf eine himmlische Welt, in die sich das irdische Jammertal dermaleinst verwandeln soll. Nach einem Konzert des Wunderkindes Yehudi Menuhin rief Einstein emotional überwältigt: "Jetzt weiß ich, dass es einen Gott im Himmel gibt." Das war natürlich nicht im naturwissenschaftlichen Sinne gemeint. Es lohnt sich aber, Einsteins verschiedene Ausführungen zur Gottesfrage nachzulesen.
Morgen ist Pfingsten, für Goethe "das lieblichste der Feste". Wer sich den entsprechenden Bibeltext einmal vornimmt, wird vielleicht zum Nachdenken angeregt.

