31-05-2020, 10:52
(31-05-2020, 08:51)Felix schrieb: @Davut: In deinem Beitrag #72 geht es um Goethe und die Engel. Der Herr Geheimrat hatte sie sehr wohl in seinem Repertoire. Im Himmelsprolog des Faust treten...……..
Ich hatte Goethes persönliche Glaubenseinstellung mit der Kreuzes-Theologie in diesem Thread als meine eigene paraphiert.. Ihr entspringt keineswegs ein Engelsglaube, im Gegenteil. Du hattest den Harfenspieler-Vers in die Diskussion eingebracht*.
Seine Einstellung als "dezidierter Nicht-Christ", wie übrigens die seiner berühmten Zeitgenossen Napoleon (zum alten Wieland: "Ob Christus überhaupt gelebt hat?) oder Friedrich der Große ("eine Komödie") auch waren zweifellos von dem philosophischen Großmeister Schopenhauer beeinflusst, der Jesu Geschichtlichkeit ebenfalls in Zweifel zog.
Berühmte Geister dieser Denkungsweise glauben, wenn schon nicht an den auferstandenen Christus, dann erst recht nicht an Engel. Auch für mich gehören sie, egal ob weiblich oder nicht, ins Kinderzimmer zu dem "Repertoire" an Gute-Nacht-Geschichten.
Mit zunehmendem Alter, Bildung und Kritikfähigkeit sollte sich das Problem dann im Leben vernunftbegabter Menschen auswachsen. "Hülfreich sei der Mensch, edel und guth" - das reicht als Goethescher Lehrsatz schon.
MfG
*Seine drei Engel aus der Himmelsszene in seinem Alterswerk "Faust" spiegeln die Volksfrömmigkeit wider, nicht Goethes persönlichen Glauben. Er ließ sogar seine Kinder taufen, ohne die Religion selbst zu praktizieren.
