27-02-2003, 00:05
Zuerst einmal möchte ich dir danken, denn du hast ein Thema angesprochen, dass den meisten nicht-Buddhisten falsches schliessen lässt. Das Problem hatte ich z.B. am Anfang auch, aber das nur am Rande.
Bei der Beschäftigung mit dem Buddhismus ist es wichtig sein Augenmerk auf die detailierte Unterscheidung von Begriffen zu legen. Denn die buddhistische Philosophie arbeitet mit einer sehr (SEHR) genauen Dialektik. Dies ist vor allem in den Mahayana-Schriften zu beobachten, denn dort ist die Technik ausgeprägter.
Du schriebst:
Dazu musst dir den Unterschied zwischen dem Begriff Sinn, und Ursache bzw. Folge verdeutlichen.
Ist es egal, wenn ich mich (so wie du es als Beispiel angeführt hast) gegenüber einem Tier schlecht verhalte, es eventuell sogar töte?
Nein, denn was heisst in diesem Fall egal? Es bedeutet nämlich ohne Folge, d.h. ohne eine Reaktion.
Dies ist aber nicht das, was der Buddhismus vertritt. Der Buddhismus sagt nicht alles hat keine Folge, sondern nur keinen Sinn, sprich KARMA.
Das karmische Gesetzt ist schwer zu umfassen, denn selbst Buddha erklärte es nicht im Detail, sondern verwieß auf die Erfahrung in manchen seiner Reden (soweit mir bekannt). Doch prinzipiell kann man es so abkürzen:
"Alles was du tust, kommt zu dir zurück." Klingt viel mystischer und magischer oder sonstwas, als es im Eigentlichen gemeint ist. Das nur als Warnung, diesen Satz nicht falsch zu verstehen.
Doch wie kann man als Mensch nun bewerten? Denn es gibt ja offensichtlich eine Unterscheidung zwischen gutem und schlechtem Karma.
Man unterschiedet nicht im Sinne von GUT und BÖSE, sondern im Sinne von HEILSAM und UNHEILSAM. Das gilt für einen selber genauso wie für die Umwelt (Tiere Mitmenschen etc.)
Heilsam = 'gutes' Karma, d.h. es vermehrt das deinige Glück wie das von anderen.
Unheilsam = 'schlechtes' Karma, d.h. es vermehrt das deinige Leid wie das von anderen.
Noch zu dem, was ich mit meinem Satz aus dem Posting unter Interreligiöses meinte.
Sinnlos, damit meinte ich, das es kein Ziel gibt, das von aussen an uns oder irgend etwas herangetragen wird. Wir kommen nicht auf die Welt und haben sozusagen "eine Funktion", sondern wir befinden uns erstmal 'nur' hier in der Welt. Das meinte ich.
Wenn du noch Fragen hast, würde ich mich freuen sie so gut es mir möglich ist zu beantworten.
Danke,
Jazzter
Bei der Beschäftigung mit dem Buddhismus ist es wichtig sein Augenmerk auf die detailierte Unterscheidung von Begriffen zu legen. Denn die buddhistische Philosophie arbeitet mit einer sehr (SEHR) genauen Dialektik. Dies ist vor allem in den Mahayana-Schriften zu beobachten, denn dort ist die Technik ausgeprägter.
Du schriebst:
Zitat:Meine Frage ist, wenn es keinen Sinn im Leben gibt scheint ja alles egal zu sein.
Dazu musst dir den Unterschied zwischen dem Begriff Sinn, und Ursache bzw. Folge verdeutlichen.
Ist es egal, wenn ich mich (so wie du es als Beispiel angeführt hast) gegenüber einem Tier schlecht verhalte, es eventuell sogar töte?
Nein, denn was heisst in diesem Fall egal? Es bedeutet nämlich ohne Folge, d.h. ohne eine Reaktion.
Dies ist aber nicht das, was der Buddhismus vertritt. Der Buddhismus sagt nicht alles hat keine Folge, sondern nur keinen Sinn, sprich KARMA.
Das karmische Gesetzt ist schwer zu umfassen, denn selbst Buddha erklärte es nicht im Detail, sondern verwieß auf die Erfahrung in manchen seiner Reden (soweit mir bekannt). Doch prinzipiell kann man es so abkürzen:
"Alles was du tust, kommt zu dir zurück." Klingt viel mystischer und magischer oder sonstwas, als es im Eigentlichen gemeint ist. Das nur als Warnung, diesen Satz nicht falsch zu verstehen.
Doch wie kann man als Mensch nun bewerten? Denn es gibt ja offensichtlich eine Unterscheidung zwischen gutem und schlechtem Karma.
Man unterschiedet nicht im Sinne von GUT und BÖSE, sondern im Sinne von HEILSAM und UNHEILSAM. Das gilt für einen selber genauso wie für die Umwelt (Tiere Mitmenschen etc.)
Heilsam = 'gutes' Karma, d.h. es vermehrt das deinige Glück wie das von anderen.
Unheilsam = 'schlechtes' Karma, d.h. es vermehrt das deinige Leid wie das von anderen.
Noch zu dem, was ich mit meinem Satz aus dem Posting unter Interreligiöses meinte.
Sinnlos, damit meinte ich, das es kein Ziel gibt, das von aussen an uns oder irgend etwas herangetragen wird. Wir kommen nicht auf die Welt und haben sozusagen "eine Funktion", sondern wir befinden uns erstmal 'nur' hier in der Welt. Das meinte ich.
Wenn du noch Fragen hast, würde ich mich freuen sie so gut es mir möglich ist zu beantworten.
Danke,
Jazzter
