(17-06-2020, 11:59)Sinai schrieb: Irgendwie ist die von Dir vertretene Theorie unrund
Du schreibst von den nichtvogelartigen Dinosauriern - und vergißt, daß doch immer so gerne von den riesigen Meeressauriern geredet wird, da gibt es massenhaft farbige Zeichnungen; warum wären diese im Chinesischen Meer oder im Indischen Ozean "verhungert" weil dort wo heute Mexiko ist, ein Meteor aufgeschlagen ist ??
Ich schrieb "ein Grossteil der Fauna, inklusive saemtlicher nichtvogelartiger Dinosaurier", also habe nur das bekannteste Beispiel genannt. Es gibt viele Tiergruppen, die damals ausgeloescht wurden. Da dieser riesige Einschlagkoerper mehrere Kubikkilometer von Erdkruste in die Stratosphaere schleuderte (bis in den Weltraum, was dann fuer drei bis vier Tage sekundaere Wiedereintrittseinschlaege produziert), die schon mal um die halbe Welt flogen, und die Atmosphaere supererhitzt wurde, gab es eine Reihe von negativen Effekten. Die hohen Temperaturen erzeugten Unmengen von Salpetersaeure in der Atmosphaere, und da das Gestein, in das das Himmelsgeschoss einschlug, hauptsaechlich aus Anhydrit (Kalziumsulfat) bestand, wurden auch noch Unmengen an Schwefelsaeure produziert. Die riesigen Feuer, die sich ueber Monate in vielen Teilen der Welt ausbreiteten, verteilten ihre Asche ueber die ganze Erde und erzeugten mehr Saeure. Der entstandene saure Regen duerfte die Flora in weiten Gebieten stark geschaedigt haben und zumindest flachere Oberflaechengewaesser ebenfalls zum Umkippen gebracht haben. Die Ozonschicht wurde auch zerstoert, aber ob das noch viel zum Desaster beitrug, ist eher unwahrscheinlich. Von der Ueberhitzung schlaegt das Pendel dann um in einen gewaltigen Temperatursturz (evtl. mehrere Grad bis mehrere zehn Grad) und ein Aufhoeren der weltweiten Photosynthese von all dem Material, das in die Atmosphaere geschleudert wurde. Dies fuehrt dann zum Zusammenbruch der globalen Oekosysteme (auch im Meer), und dieser Zustand duerfte weltweit fuer Monate angehalten haben. Der saure Regen weltweit reichte fuer mehrere Jahre, und zu guter Letzt schlaegt das Temperaturpendel dann wieder um auf "zu heiss", wegen all der Treibhausgase, was dann Jahrzehnte gedauert haben mag. Leben mag keine solchen Temperaturachterbahnen, und ohne Photosynthese gibt's kein Futter fuer Tiere.
Wenn man sich anschaut, was fuer Auswirkungen schon kleine Einschlaege oder heutige Vulkanausbrueche haben, kann man sich ausmalen, was ein solch gewaltiger Einschlag fuer konsequenzen hat.