07-08-2020, 23:53
(05-08-2020, 18:27)Ulan schrieb: Im Endeffekt ist dieses "Suhlen in der Schuld" einer der Punkte, die das Christentum etwas unsympathisch machen, und vereinzelte Auswirkungen wie beim Threadautor kommen auch immer mal wieder vor.
Es gibt auch im christlichen Umfeld Möglichkeiten, dass das Kind im Bade bleiben kann.
Ken Wilber, der z.Z. als der größte westliche Intellektuelle gilt, hat ja die "Integrale Theorie" maßgeblich ausgearbeitet. (Der von mir oben erwähnte Aurobindo kann ebenfalls in dieser Reihe genannt werden.) Darin aufgenommen wurde das Farbmodel "Spiral Dynamics", das 8-9 Bewusstseinsebenen darstellt, innerhalb derer die menschliche Entwicklung verläuft und eben auch die sich daraus ableitenden Sichtweisen, Werte, etc. (Ich fand die Beschäftigung damit lohnend.)
Das wurde auch von Christen aufgegriffen, woraus sich die Strömung "Integrales Christentum" bildete, da gab es Bücher wie "Gott 9.0", die in diesen Kreisen hohe Wellen schlugen, und wohl vielen Gläubigen half, ungute Prägungen, paradoxe Gottesbilder, auch aus der Kindheit usw., abzulegen und anhand dieses umfassenden Modells zu einem reiferen und authentischeren Glauben zu finden, wie zB dieser Blogbeitrag „Unter meinem weiten Himmel“ (mit Kommentaren) zeigt:
+https://integrales-christsein.blog/2020/06/27/unter-meinem-weiten-himmel-interview-mit-der-autorin-nina-senegal/
Nun, im christlichen Kontext muss man leider immer wieder dazusagen: insofern es nicht des Teufels ist. Aber wenn man wirklich sucht, kann Vieles eine Hilfe sein, mal die Lupe von den biblischen Textstellen zu nehmen und sich zu einem existentielleren Glauben aufzumachen, in dem Erfahrungen ein maßgeblicher Teil sind.