(31-07-2020, 18:49)konform schrieb: Es spricht übrigens nicht gerade für ein Schrift-orientiertes Christentum, dass man den Verbleib der “zehn verlorenen Stämme” kaum erforscht hat. Immerhin zählten sämtliche Stämme, also auch die “Juden”, bereits ca. 800 v. Chr. 8 bis 12 Millionen Angehörige.
Hallo 'konform'
Die Suche nach dem Verbleib der "zehn verlorenen Stämme" ist aber wohl Aufgabe des Judentums
Und da wird seit alter Zeit eifrig geforscht! Seit mehr als 2700 Jahren
Denn ihr Auftauchen wäre ein Zeichen der sogenannten Endzeit*
Salmanassar, der von 726 bis 721 v. Chr. König des Assyrischen Reiches war, hatte diese große Gruppe der Israeliten in ein entlegenes Gebiet jenseits des Flusses Sambation** deportiert. Die älteste rabbinische*** Überlieferung und auch schriftliche Literatur beschäftigte sich genau damit. Doch ging in den 2700 Jahren wohl sehr viel verloren
Die früheste heute noch bekannte schriftliche Erwähnung findet sich in einem Targum (Targum of pseudo-Jonathan to Ex. xxxiv. 10)
Auch der Römer Plinius erwähnte diesen Fluß, nach seiner Beschreibung war es eine Art antiker Stausee. Schon in der Antike staute man Wasser von Flüssen auf, einerseits als Wasserreserve für Trockenzeiten, andererseits zu Verteidigungszwecken (das beschreibt schon die Bibel)
Im 9. Jahrhundert nach Christus machte sich unter islamischer Herrschaft der reiche jüdische Gelehrte und Forschungsreisende Eldad ben Mahli ha-Dani auf den Weg nach der Suche der Zehn Verlorenen Stämme Israels, er rüstete eine große bewaffnete Karawane aus und reiste in Gebiete außerhalb des Islam, in Gebiete die auch dem Netzwerk des talmudischen Judentums unbekannt waren. Er fand die Zehn Verlorenen Stämme Israels und schrieb einen ausführlichen Reisebericht.
Dann machte sich im 12. Jahrhundert der spanische Kabbalist Abraham Abulafia auf eine Reise in den Orient, mit der Absicht den Sambation wiederzufinden.
Dann beschäftigte sich im 13. Jahrhundert der berühmte Nachmanides mit diesem legendären Fluß Sambation.
Der antike Name des Flusses hat sich aber allerdings in den Jahrtausenden sicher geändert.
Die Suche nach den Zehn Verlorenen Stämme Israels riß nie ab, immer wieder war sie Thema im Judentum
Aber auch der judaisierende Christ Oliver Cromwell wurde von der Euphorie angesteckt
Ich verweise auf den Thread: Judentum > die Verlorenen Stämme Israels
Wahrscheinlich wäre es sinnvoll, dort weiter zu diskutieren
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*) Vermutet zumindest das Wikipedia (Siehe: Verlorene Stämme Israels - Wikipedia)
Was unter "Endzeit" aus jüdischer Sicht zu verstehen ist, muß noch hinterfragt werden
**) Eine Art "Jüdisches Autonomes Gebiet / Jewreiskaja awtonomnaja oblast" der Antike
***) Allerdings ist anzumerken, daß in der Zeit des Zweiten Tempels, also bis zum Jahre 70 n. Chr. nicht das rabbinische Judentum, sondern das sadduzäische Judentum führend war! Der Hohepriester des Tempels war immer Sadduzäer.
Doch es sind keine Schriften der Hohepriester mehr bekannt. Im Jüdischen Krieg ging im Jahre 70 n. Chr. das hölzerne Innere des Tempels in Flammen auf, viele Schriften verbrannten, und nur das gewaltige steinerne Bauwerk, so wie es heute zu sehen ist, blieb über

