07-10-2020, 11:30
Sinai schrieb:Es gelang mir, ein wenig Fakten über sie zu sammeln:
1.) Afghanen
* Ist Dir aber sehr schlecht "gelungen". Deine Faktensammlung über Afghanistan ist größtenteils falsch und bedarf der Richtigstellung (für Mitlesende) in folgenden Punkten:
Zitat:Sinai schrieb: Da Sunniten und Schiiten Erzfeinde sind.... Latente Konfliktgefahr und laufend Massaker.
Sunniten und Schiiten im Islam sind vergleichbar mit Katholiken und Protestanten im Christentum. Es herrscht zwar eine subtile Glaubensdifferenz (Mohammad-Nachfolge, Gebetsliturgie und Pilgerpraxis). Eine latente Antipathie gegeneinander ist, wie zwischen Katholiken und Protestanten früher, zwar da. Aber sie beten nach ein und demselben Koran.
Dass sie deshalb Erzfeinde sind ist Quatsch. Sie leben in den Provinzen grundsätzlich friedlich nebeneinander. Das gleiche gilt für Deine "laufenden Massasker".
Wo und wann finden die laufend statt?
Zitat:Sinai schrieb: Afghanistan: 100 % Moslems - Daneben gibt es .. ca. 15.000 Hindus
Auch das ist falsch. Vor der Taliban-Zeit gab es etwa 100.000 Hindus und Sikhs im Land, die wegen ihrer fremden Religion zum Teil von Mudschahedin und Taliban niedergemetzelt bzw. gewaltsam vertrieben wurden. Heute leben deshalb nur noch ca. 2000 Sikhs in Afghanistan, sie waren und sind keine Muslime. 100% Moslems stimmte also noch nie.
Zitat:Sinai schrieb: Es werden die Sprachen persisch und Pastunisch gesprochen...
Auch nicht richtig: Persisch wird in Iran gesprochen und nicht in Afghanistan. Die persische Sprache heißt Farsi. In Afghanistan wird Pasthu (richtige Schreibweise) und Dari gesprochen. Es gelten die arabischen Schriftzeichen.
Zitat:Sinai schrieb: Außerdem gibt es noch echte Turkvölker......
Was Du verwechselst sind die "Hasara", allein erkennbar durch ihr mongolisches Aussehen. Sie leben aber nicht "ganz im Osten in uralten chinesischen Dörfern" sondern in Zentralafghanistan. Aber auch als Muslime. Sie sind die Nachfahren Tschengis Khans, wie man an ihrem Aussehen unschwer erkennen kann.
Insgesamt gibt es in Afghanistan außer Pashtunen: Tudjek, Hasara, Turkmen, Baluch, Uzbek, Noorestani, Pashaie
Zitat:Sinai schrieb: Aber nach dem Ende der Sowjetunion ist dort keine Ruh....
Das stimmt wenigstens so halb. Das Ende der UdSSR war nicht ausschlaggebend, sondern der Abzug der sowjetischen Truppen. Die Regierung Dr. Nadschibullah konnte nach dreieinhalb Jahren aber den inneren Frieden nicht halten. Die Mudschahedin legten Kabul in Schutt und Asche, vergewaltigten Frauen, schnitten Schwangeren die Brüste ab. Das war eine Schreckensherrschaft. Sie tanzten über den Getöteten. Und dann kamen die Taliban, die ursprünglich von den USA aufgepäppelt wurden. Sie waren die neuen Feinde. Der Westen rückte ein. Daher kommen die vielen Flüchtlinge. Nicht aus Sowjetzeiten.
MfG
* Ich rekapituliere dies aus der Erinnerung. Sollte jemand Zweifel haben , erbringe ich selbstverständlich den Schriftbeweis.
