(04-12-2020, 17:18)eddyman schrieb: Die Inder brauchen keinen "westlichen Filter", durch die hohe Zahl verwirklichter Leute haben sie ihre eigenen Korrektive. Zuletzt zu nennen ist hier Swami Vivekananda, auch der "Kriegermönch" oder das "wandelnde Schwert" genannt, der Vedanta im Westen verbreitet hat.
Ja, solche Leute wie Vivekananda meine ich, die westliche philosophische Ideen in den Vedanta brachten und den Hinduismus daraus groesstenteils herausschnitten, um Vedanta im Westen akzeptabel zu machen. Der Neo-Advaita ist durch Theosophie, Platonismus oder Perennialismus stark gepraegt, also durch einen westlichen Filter gegangen. Aus dem Perennialismus, einem Kind der europaeischen Renaissance, stammt zum Beispiel die Idee, die Urmilsch hier verbreitet, dass alle Religionen letztlich eins sind und letztlich dasselbe, nur in ihren eigenen gesellschaftlichen Kontext gekleidet, verkuenden. Dabei wurden halt Konzepte des Platonismus wiederbelebt, die den Neo-Advaita durchziehen. Von Europa aus hat diese Form dann wieder Rueckwirkungen auf das Denken indischer Eliten des 20. Jhdts. gehabt.

