05-12-2020, 23:37
(05-12-2020, 23:25)Ulan schrieb:(05-12-2020, 22:27)Holmes schrieb: Wenn man einen moralischen Realismus vertritt, dann können solche Aussagen wahr sein. Das müssen dann keine physikalischen Entitäten sein, sondern sie sind von der rationalen Sorte. Kants kategorischer Imperativ ist eins von diesen Beispielen bei denen man moralischen Aussagen einen Wahrheitswert zuweisen kann.
Das ist dann das, was Hegel als Tautologien abtat.
Würde ich zwar nicht so unterschreiben, aber es soll ja auch nur ein Beispiel dafür sein, wie man eine zweite oder sogar mehrere Kategorien hätte, welche auch Wahrheiten generieren könnten und damit nicht mehr in einen methodologischen Naturalismus verfallen müsste. Wobei der methodologische Naturalismus sowieso widersprüchlich ist, dass kann man bei Wikipedia schnell nachlesen. Dazu steht das hier in Wikipedia
"In seiner stärksten Variante behauptet er, dass letztlich nur die Naturwissenschaften zu wahren Beschreibungen der Welt führen und es keine von den Naturwissenschaften unabhängige, philosophische Methode gebe. Ein derart radikaler Naturalismus muss sich den Einwand der Widersprüchlichkeit gefallen lassen, da die Behauptungen des methodischen Naturalismus offenbar selbst keine naturwissenschaftlich begründbaren Aussagen sind. Dieses Problem des radikalen Naturalismus ist aus der Geschichte des Positivismus und der in ihm formulierten Sinnkriterien bekannt. So erklärte Ludwig Wittgenstein in dem 1918 vollendeten Tractatus, dass letztlich nur empirisch überprüfbare Aussagen sinnvoll seien. Dabei war ihm allerdings selbst klar, dass der Satz "Nur empirisch überprüfbare Aussagen sind sinnvoll" selbst nicht empirisch überprüfbar ist und daher nach seinen eigenen Kriterien unsinnig sein muss.", Wikipedia - Naturalismus