01-01-2021, 12:24
(01-01-2021, 11:33)Bion schrieb:(31-12-2020, 18:17)Davut schrieb:
Beria brüstet sich vof Molotow und Kaganowitsch: 'Ich habe ihn erledigt! Ich habe Euch allen das Leben gerettet'!
Allerdings hat die anfangs zögerliche Hilfeleistung nach seinem Schlaganfall sicher dazu mitverholfen, dass der Diktator zumindest nicht mehr aktiv in die Politik zurückkehren würde.
Ich verfüge (z.Zt.) nicht über Deine bemerkenswerten Quellen, muss deshalb auch hier auf die minutiöse Darstellung in der "Welt"-Berichterstattung zurückgreifen.
Es steht wohl außer Frage, dass alle im Politbüro, auch Stalins Lakaien in seiner Datscha in Kunzewo, ungemeine Angst vor dem Diktator und seinen Wutausbrüchen hatten. Eine falsche Reaktion, eine falsche Frage, ein "falsches" Erscheinen könnte schon die Exekution bedeuten. Einige der Beteiligten standen auf Stalins Abschussliste, auch Beria. Ein Motiv hätte er also schon gehabt..... Und die Fertigkeiten er aus seiner geheimdienstlichen Tätigkeit ja auch. Wie man heute noch an Nawalnjew sieht.
Die zögerliche Haltung des Politbüros, das ja öfter zum Saufen mit ihm abkommandiert wurde, erklärt sich aus anderen Gründen:
1.) war es gar nicht ungewöhnlich, wenn Stalin bis zum anderen Mittag seine Räusche vom georgischen Wein ausschlief
2.) war es ein Sakrilieg, einfach zu ihm ungerufen hereinzugehen , egal wie lange er schlief
3.) darum wurde auch erst am Nachmittag des Folgetages "Verdacht" geschöpft
4.) wagte ein persönlicher Diener auf Befehl des Wachoffiziers erst am Nachmittag mit der täglichen Post aus dem Kreml den Eintritt ins Zimmer
5.) bestellte seine Entourage statt Ärzten erst mal die Politgrößen aus Moskau - und diese dann Ärzte, von denen die meisten eingesperrt waren.
Stalin war ebenso gefürchtet wie unberechenbar. Das allein erklärt vieles.
MfG