01-01-2021, 17:02
(01-01-2021, 13:11)Praytes schrieb:
(01-01-2021, 12:45)Davut schrieb: Oder ist das gar Teil des Systems Zölibat?Das halte ich zumindest für möglich. Einige Kommentatoren sehen im Zölibat übrigens erbwirtschaftliche Vorteile zugunsten der Kirche als Folge der Ehelosigkeit über die Jahrhunderte hinweg. Aber der Zölibat wird hier anderswo diskutiert, falls ich mich recht entsinne.
Die erbwirtschaftlichen Vorteile sehen nicht nur "einige Kommentatoren" sondern die gesamte spätere Kirche, Erfinderin des Zölibats. Für sie war das sogar mitentscheidendes Zölibats-Motiv. (Denzler, Zur Geschichte des Zölibats). Die Kleriker sollten nichts privat vererben können. Petrus, der angeblich erste Papst kann wohl kaum der Initiator gewesen sein: Er war ja selbst verheiratet. Und fast alle Mitapostel auch. Ebenfalls über erste Jahrhunderte auch die Bischöfe und Diakone.
Justinian verfügte 528/530 n.C. auch aus vermögensrechtlichen Gründen (Deschner, Das Kreuz mit der Kirche) dass geweihte Priester nicht heiraten und mit "Weibspersonen keine Kinder erzeugen" durften.Die Synode von Toledo bestimmte 655 n.C. (a.a.O.), dass alle Priesterkinder nicht bloß ihre Eltern nicht beerben sondern "auf immer der Kirche als Sklaven" gehören.
Wie sagte doch Jesus dagegen so schön: "Lasset die Kindlein zu mir kommen". Der sich auf ihn berufende Amtsapparat hat das wohl zu wörtlich genommen. Priesterkinder wurden lebenslang Kirchenknechte.
MfG