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"Kein ökumenisches Kaffeekränzchen"
#42
(03-01-2021, 14:23)Davut schrieb: Da geht es aber vorrangig um pekunäre Absonderlichkeiten der Kirche, nicht um deren Herrschaftsansprüche.
Steht das, was du als "pekunäre Absonderlichkeiten der Kirche" auffasst nicht direkt mit ihrem Herrschaftsanspruch in Verbindung? Es geht doch auch um Subventionen, finanzielle Beihilfen welcher Art auch immer, die einem Herrschaftsanspruch dienlich sind

(03-01-2021, 14:23)Davut schrieb: Auch herrschen die Kirchen nicht mehr wie in theokratischen Staatsformen (z.B. Iran). Auch wenn Herr Söder in seinem Bundesland Bayern öffentlichkeitswirksam (Wählerstimmen!) noch so viele Kreuze an der Wand aufhängt.
Der Vergleich mit dem Iran lenkt nur ab. Es ist doch sehr verwunderlich, dass Söder in Bayern überhaupt noch Kreuze aufhängen lässt. Gemäß deinen Verlautbarungen müsste das genaue Gegenteil ja der Fall sein. Auch in Bayern.


(03-01-2021, 14:23)Davut schrieb: Ambivalent ist das Verhältnis Kirche/Staat allerdings in unserer heutigen Verfassung. Dort wird in der Präambel gleich im ersten Satz der Gottesbezug hergestellt, ein Novum in der Deutschen Rechtsgeschichte. Weder in der Paulskirchenverfassung noch in der Weimarer Reichsverfassung gab es den. Ein Rückfall in mittelalterliche Verhältnisse?
Das kann man eben als einen Hinweis deuten, wie die Kirche ihre Macht gegenüber dem Statt rückversichert. Frerk fragt zum Beispiel auch kritisch, warum die Bundesregierung zu Beginn ihrer Legislatur in Berlin in der Hedwigs-Kathedrale zusammenkommt, um zu "singen". Na, das Lied der Herrschaft über das Volk singen Kirche und Republik immer noch gemeinsam.

(03-01-2021, 14:23)Davut schrieb: Diesen Widerspruch könnte man in der Tat als "intransparente Einflussmöglichkeit" der Kirche deuten.
Derer gibt es noch viele weitere, die Autoren wie Frerk aufführen.

(03-01-2021, 14:23)Davut schrieb: In der Praxis haben die  Kirchen im Jahre 2021  weniger Lobby im Staat als beispielsweise die Automobilindustrie oder die Fleischwarenfabrikation. Sonst würden nicht die PS-protzenden Dreckschleudern auf den Straßen fahren und inhumane Tierschutzbedingungen in Ställen und Schlachthöfen herrschen, um uns mit billigem Fleisch zu versorgen.
Sie haben immer noch genug Lobby, um ihre Verflechtungen mit der Politik zu ihrem Nutzen auszubauen. Im Fokus stehen da allerdings andere Interessen als die Automobilindustrie oder Fleischwarenfabrikation.

(03-01-2021, 14:23)Davut schrieb: Die Bedeutung der kirchlichen Lehre hat gerade in unserer Generation und Gesellschaft gravierend abgenommen.
Man könnte auch sagen, dass die Bedeutung der biblischen Lehre für die Kirchen immer weiter abnimmt. Das ist der Tribut, den sie der staatlichen Ordnung zumindest in den europäischen Ländern zu zollen hat, um im Gegenzug von staatlicher Seite Einflussmöglichkeiten garantiert zu bekommen, wenngleich die Mitgliederzahlen stetig sinken. Ob dieser Hebel ausreicht, um entsprechende Änderungen des GG zu erzwingen bleibt abzuwarten. Den Kirchen ist seit Jahrzehnten bewusst, dass sie die Mehrheit des Volkes - ja sogar die Mehrheit ihrer "proforma"-Mitglieder nicht mehr erreichen, wenn gerade mal jeder 10. Katholik regelmäßig in die Kirche geht und den Gottesdienst als Kernangebot noch wahrnimmt. Und diese 10 % dürften nicht diejenigen sein, die unter 40 Jahre alt sind...
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"Kein ökumenisches Kaffeekränzchen" - von Davut - 30-12-2020, 19:56
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